Things Heard & Seen (2021)

Rosemary's Shady

Eine Kunstrestaurateurin zieht mit ihrem Mann in ein altes Haus weg vom Stress in NYC in ein ländlicheres und vermeintlich idyllischeres Leben am Rande des Bundesstaates - wenn nicht langsam die Wände ihrer noch recht frischen Ehe und ihres neuen Heims wortwörtlich wie metaphorisch wackeln, knarzen und reißen würden…

Dinge kommen und gehen

Klassischer Fall von: weder Fleisch noch Fisch. Dieser Amityville-artige Netflixgrusler sieht gut aus und hat solide Darsteller - aber er will nie richtig Horror sein, werden, zugeben, dass er es ist. Oder sein könnte. Und das ist schwach. Eher Ehedrama als Genre. Nichts davon ganz. Dabei sehe ich einige der Darsteller gerne, dabei gibt’s ein paar creepy Möglichkeiten und Momente, dabei sieht das immer edel aus. Doch satte zwei Stunden Laufzeit und einiges an Drama, das ins Leere läuft oder klischeehaft wird, verhageln jedes Momentum, das er aufbauen könnte. Alles sieht chic aus, kann jedoch Ödnis und Gähnen nicht abwenden. Neid, Untreue, Eifersucht, ein paar surreale Alpträume, schlechtes CGI, zwielichtige Spielchen, jüngere Versuchungen, bröckelnde Ehe. Dazu hier und da ein austauschbarer Geist. Ein Klimpern auf dem Klavier. Das sollte es nicht gewesen sein. Das kann man aber noch machen und gucken. Das hat okaye Ansätze. Wenn man nichts anderes zu tun hat, nichts gegen Slowburns hat und keinen beinharten Schocker erwartet. Doch dann kommt das Finale… und setzt der sich eh schon deutlich einschleichenden Enttäuschung eine ganz bittere und schockierend nichtssagende Krone auf. Ernüchternd. 

Geisteshaltung & Geisterhaltung

Fazit: hochwertig, zum Glück nicht total nach Netflix ausschauend und nicht gänzlich vorhersehbar. Ein Horrorfilm, spürbar von Leuten gemacht, die wenig mit Horror und dem Genre zu tun haben. Was zu Pros und Cons führt. Und dazu, dass „Things Heard & Seen“ in keiner seiner Kategorien wirklich über zwei Stunden funktioniert oder fesselt. Nett gemeint, gut gespielt, mit 70s-Spooky-Vibes, die dramatischeren Charakterelemente stimmen - aber im Impact hapert’s gewaltig.