Hoppla, was haben wir denn hier? Ein deutscher Kriegsfilm der Mut und Aufopferung deutscher Soldaten thematisiert? Obendrein noch garniert mit etwas Pathos und Patriotismus? Ganz ohne Antithese? Ist das überhaupt erlaubt?
Mal ehrlich, an Stoff wie "Eine Handvoll Helden", einem Remake von "Die letzte Kompanie" (1930), würde sich heute kein deutsches Produktionsstudio und kein deutscher Regisseur mehr heran trauen. Viel zu heikel und möglicherweise politisch fragwürdig. Hier sterben anrückende Franzosen wie die Fliegen im Kugelhagel preußischer Jäger und Totenkopf-Husaren.
Die Geschichte ist simpel und bietet keine großen Überraschungen. Die Stellung wird gehalten - bis zum letzten Mann. Dafür aber äußerst unterhaltsam. Der Action-Anteil ist hoch und die Gefechte werden dabei sehr spannend und temporeich inszeniert. Streckenweise fühlt sich "Eine Handvoll Helden" an wie in ein John Ford-Western.
Horst Frank spielt gewohnt routiniert den archetypischen preußischen Offizier. Streng, stolz, unbeugsam und heldengleich. Auch die übrige deutsch-italienische Besetzung macht eine gute Figur. Die Ausstattung ist ansehnlich und die Waffen und Uniformen sind historisch, soweit ich das beurteilen kann, weitgehend authentisch.
Alles in allem ist der Film qualitativ sicherlich keine 9/10, denn an vielschichtige historische Werke wie Vilsmeiers "Stalingrad" kommt er nicht heran. Allerdings finde ich es erfrischend, mal einen echten deutschen Heldenfilm zu sehen, wie es ihn wohl sonst nur aus Hollywood gäbe. Mit Ausnahme des hier nicht vorhandenen Happy End versteht sich. Dafür gebe ich einen Bonuspunkt.