Inhalt (englische Fassung):
Japan im 19. Jahrhundert. Der Chinese Ma Tai Yung (Jimmy Wang Yu) gelangt in das "Reich der aufgehenden Sonne".
Dort will er Rache nehmen, für die Morde an seinem Vater (Lui Ming), seiner Schwester (Hung Gam-Lin), und allen Bewohnern seines Heimatdorfes, die alle von japanischen Gangstern brutal getötet wurden.
Er wird von einer jungen Taschendiebin, Ying Chu (Cheung Ching-Ching) bestohlen.
Diese wird von japanischen Gangstern dazu gezwungen. Ma nimmt die junge Dame unter seine Fittiche, kann aber nicht verhindern, dass diese von den Gangstern gefangen genommen wird.
Der Mann, den Ma sucht, ist Ying Wu (Lung Fei), der sich mit seinen Schergen (u.a. Shan Mao) in der Karate-Schule verschanzt hat.
Die örtlichen Samurai, mit Yu Sheng (Ma Kei) und dessen Tochter und Sohn (Hong Hoi), sowie der Koreaner Chin (Liu Ping) bekämpfen bereits Ying Wu -der zuvor auch den Vater von Chin tötete- und dessen Männer.
Chin und der Sohn Yu Sheng´s tun sich zusammen, und setzen alles auf eine Karte.
Doch gegen die kaltschnäuzigen Verbrecher sind beide ohne Chance!
Schließlich stellt Ma Tai Yung seinen Erzfeind Ying Wu zum Show-Down.
Ein brutal geführtes Duell auf Leben oder Tod.........
Fazit:
Meine kleine Wang Yu-Retrospektive geht weiter...
Im Jahre 1973 drehte Regisseur Chien Lung für das kleine Hongkonger Label "Ching Hua Film", diesen sehr schön fotographierten und damit atmosphärischen Eastern, mit einfacher Storyline und etlichen KungFu-Fights mit SuperStar Wang Yu.
Chien Lung versucht, seinen Streifen nicht als reinen KungFu-Actioner zu kreieren, will atmosphärische Bilder mit gut gewählten Locations schaffen, will zudem die einfache Story subtil und etwas gedehnt erzählen.
Die Örtlichkeiten sind stark gewählt, Karate- und Kendo-Schule, vieles spielt am Meer, mit mondänen Stränden und pittoresken Steilküsten..., alles in hellen, klaren Bildern fotographiert.
Der mehrteilige Show-Down schließt an einem urwüchsigen Flussbett, mit mehrstufigem Wasserfall..., das alles ist schön fotographiert und macht diesen Eastern denn atmosphärisch dicht!
Zudem will Chien Lung die einfache Storyline subtil erzählen, will all dem eine gewisse Tiefe einhauchen.
Doch hängt die Geschichte auch etwas zwischen Subtilität und Zähigkeit..., auch wenn man mit einigen Fights die Sache auflockern will, plätschert die Story denn mitunter etwas so dahin.
Dennoch besticht dieser Eastern durch seine pittoreske Atmosphäre, eine schließlich noch sauber abgearbeitete Story, die mit einem kernigen Duell noch ins Ziel gebracht wird, und ein prominenter Cast wird zudem noch geboten.
Wang Yu ist wieder der einsame, harte Kämpfer, cool und kompromisslos.
Und die Kampf-Sau lässt er auch noch raus.
Lung Fei spielt den etwas stilisierten Haupt-Villain, Cheung Ching-Ching ist die hübsche Taschendiebin, die die Story nur marginal voranbringt.
Liu Ping mimt einen undurchsichtigen Koreaner, und Ma Kai und Hong Hoi zwei noble Samurais, die mit einer Nebenstory den Plot noch dehnen, damit das alles denn noch auf Spielfilmlänge kommt. Die Tochter -im Film- von Ma Kei wird von einer mir namentlich leider nicht geläufigen, hübschen Darstellerin tapfer gespielt.
Die KungFu-Action nimmt breiten Raum ein, ist anfangs enttäuschend, Wang Yu´s "Fight" gegen einige Sumo-Ringer eher lachhaft..., doch im weiteren Verlauf steigern sich die durchaus rasant inszenierten KungFu-Fights auf ein ordentliches, solides Niveau.
Für die bemühten Choreographien sorgten Wong Fei-Lung und Poon Chuen-Ling, Aktionen von rau-reell bis technisch ausgefeilter..., und vor allem das mehrteilige Finale Wang Yu vs. Lung Fei, an mehreren Orten stattfindend, ist ein kerniger Fight, DAS Highlight dieses Eastern.
Insgesamt solide Eastern-Kost..., etwas mehr Stringenz in der Storyline, und ein richtig guter Vertreter für einen "Eastern für zwischendurch" wäre entstanden.
Aber es reicht auch so knapp für absolut passable 7/10 Punkte für "Wang Yu, King of Boxers" ("Wang Yu - Stärker als 1.000 Kamikaze").