Nachdem Terry Cunningham bei „PM Entertainment“ drei Drehbücher(„No Tomorrow“, „The Stray“, „Y2K“) geschrieben hatte, durfte er auch sein Regiedebüt unter Pepin/Mehi feiern und noch einen zweiten nachlegen bevor die B-Produktionsstätte ihre Pforten schloss.
Dazwischen inszenierte er noch für dem „PM“ Ableger „American Cinema International“(man achte auf Produktion und Co-Produktion) seinen bisher besten Streifen „Codename:Elite“. Die letzten 2 Filme sollte er für „Cinetel“ drehen, die inzwischen leider auch über eher schmale Budgets verfügen. So wurde „Code Hunter“ ein etwas fader B-Film mit zu wenig Action und einer schwachen Virtual Reality Story. Doch mit „Global Effect“ hat er sich wieder gefangen.
Ein unbekannter extrem tödlicher Virus bricht in einem kleinen Dorf in Afrika aus. Bevor es dem Boden gleichgemacht wird, kann ein kleiner Junge entkommen, stirbt aber trotzdem kurz darauf. Die Wissenschaftler finden ihn und ohne jemanden zu informieren wird ein kleines Labor beauftragt ein Heilmittel zu finden. Nachdem die Doktorin Sera Levitt(Mädchen Amick „Twin Peaks“) endlich einen Gegenmittel gefunden hat, wird einen Tag darauf das Virus und das vermeintliche Serum zur Heilung vom Terroristen Nile Spencer (Cunningham Stammschauspieler Joel West diesmal als Hauptschurke) gestohlen und Levitt entführt. Schon kurz darauf schickt der Terrorist seine, inzwischen mit dem Virus infizierter Freundin, los um diesen in Süd-Afrika zu verbreiten. Die Spezial Einheit um Marcus Poynt (Daniel Bernhardt „True Vengeance“, „Bloodsport2-4“) soll das schlimmste verhindern…
Das jemand mal wieder die Welt mit einem Virus säubern will, ist sicherlich nicht besonders neu aber hier doch gut umgesetzt wurden. Zwar gab es natürlich hier auch kein besonders hohes Budget, doch es wurde in Süd-Afrika gedreht und so ist einiges mehr herauszuholen gewesen als ein in Amerika gefilmter Streifen. So beginnt der Film bei der Entdeckung des Virus ziemlich atmosphärisch. Es wirkt fast ein wenig unheimlich wie der Junge die Leichen entdeckt und dann flieht, als er die Kampfjets hört und sich denken kann was als nächstes passiert. Kurz darauf gibt es auch gleich wieder das Manko der entliehenen Szenen aus anderen Filmen, die sich hier zum Glück fast nur auf größere Explosionen beschränken (z:b. aus Lethal Weapon 3 in einer etwas überflüssigen Sequenz). Dafür fetzen die Selbstgedrehten Actionsequenzen nicht ganz so wie in seinen früheren Filmen. Auch wenn sich Cunningham wie immer bei John Woo bedient (beidhändiges Schießen, kurze Zeitlupen), sind hier die Schusswechsel sehr knapp und teilweise recht unspektakulär gefilmt wurden. Beim Showdown wird aber wieder etwas Boden gutgemacht, auch wenn hier etwas mehr besser gewesen wäre. Daniel Bernhardt macht hier, wie meistens eine gute Figur, auch ohne große Martial Arts Szenen, wirkt aber in den nicht Actionorientierten Szenen etwas hölzern. Cunningham legt auch eher Wert auf seinen Bösewicht Joel West und inszeniert seinen Freund auch dementsprechend. Alleine die erste Szene in der er auftaucht ist von Kameramann Jaques Haitkin besonders geschickt eingefangen wurden und wird dann noch mit einem Standbild abgeschlossen. Ja, es wirkt wirklich cool…
Erfreulich ist es sowieso das der Regisseur ein gutes Händchen für seine Darsteller hat. So richtig negativ fällt keiner auf, wie man es sonst von B-Filmen oftmals kennt. Und solche Soliden Dartsteller wie Mädchen Amick oder Arnold Vosloo(„Con Express“, „Die Mumie“) sieht man sowieso gerne.
Auch die Aufnahmen bei der Verbreitung des Virus (volle Straßen, viele Menschen die ins Krankenhaus eingeliefert werden, tote auf der Straße) sind wirklich gelungen und täuschen über das schmale Budget hinweg. Dabei blieb sogar noch Geld bei der Zerstörung einer großen Stadt für eine eigene CGI Explosion. Sean Murray (Stammkomponist bei Cunningham Filmen) hat auch hier wieder sowohl bei den Action- oder den Dramatischenszenen, den gesamten Film mit guter Musik unterlegt und der Anfang erinnert sogar an etwas an „Black Hawk Down“ oder „Tränen Der Sonne“.
Leider bremst das Drehbuch(auch wieder von Cunningham) den Film etwas aus und hemmt das Tempo. So sind die Szenenwechsel zum Krisenstab im Pentagon nicht unbedingt förderlich für den Fluss des Filmes. Außerdem hat man dieses Getue schon in zu vielen B-Action Filmen gesehen. Die Charaktere ändern sich dabei auch nicht sonderlich(einer will alles mit Gewalt eindämmen, jemand ist dagegen). Auch die Spezial Einheit ist eher ein Witz als eine ernsthafte Chance die Krise beizulegen. Aber so ein Film braucht ja Kanonenfutter.
Fazit:
Wieder mal ein sehr anständiger Terry Cunningham Film(schade das die guten B-Leute immer wenig Arbeit bekommen; als nächstes steht ein TV Film an) der aber nicht ganz an „Codename:Elite“ heranreicht, aber vor „Con Express“ und „Code Hunter“ liegt. Zum Glück beschränken sich die geklauten Szenen auf Explosionen, so dass alle Actionszenen wirklich gedreht wurden. Dabei sind sie aber nicht ganz so stark an John Woo orientiert, was ich schon wieder etwas schade fand. Aber kurze Einflüsse bemerkt man trotzdem. Die nicht neue, aber gelungen gefilmte Story, machen auch diesen Film zu einem Streifen der über dem Durchschnitt der sonstigen B-Produktionen liegt.
Für B-Fans durchaus sehenswert!
P.S. Danke an einen Review-Kollegen der mich auf die Idee brachte mal wieder die Terry Cunningham Filme anzugucken:)