Review

Staffel 2 - 6/10

Staffel 2

Snacks aus Rasierklingen aus Glitzer

Obwohl die erste Staffel „American Horror Stories“ noch einiges an Luft nach oben hatte, gebe ich der zweiten Staffel und den weiteren acht (voneinander unabhängigen) Episoden dieses Halloween nochmal eine Chance… U.a. über psychopathische Puppenhäuser, Geheimnisse in Seen, gefährliche Wünsche und schmerzhaften Jugendwahn… 

DOLLHOUSE (6,5/10)

Nach einem Bewerbungsgespräch landet eine ehrgeizige junge Frau im Puppenhaus eines Psychopathen - bei ein paar Leidensgenossinnen… Solider Staffelstart. Knallige Farben, perverse Tests, creepy Junge, fiese Machenschaften. Unangenehme Atmosphäre. Aber die Connection zu den Hexen aus „AHS“ am Ende empfinde ich als lahme Ausrede und „Lösung“, als klaren Copout und schwachen Deus Ex Machina-Moment. 

AURA (7/10)

Eine Frau, die in ihrer Jugend einen schmerzhaften und traumatischen Einbruch miterlebt hat, bekommt nun eine futuristische Überwachungskamera für ihr Haus - doch den creepy alten Mann vor der Tür bzw. in der Kamera interessiert das wenig… „American Horror Stories“ goes „Black Mirror“?! Klein, technisch, creepy, komprimiert, bitterböse. Sogar recht raffiniert für „AHS“-Verhältnisse. Hat mir gut gefallen. Gabourey Sidibe ist eine Wucht! 

DRIVE (5/10)

Ein Partygirl wird von ihrem wilden Nachtleben ungemütlich nach Hause verfolgt… Sexy, stylisch und… sinnlos?! Coole Beats und die heiße (aber ansonsten ziemlich talentfreie) Bella Thorne helfen dieser Horrorheimfahrt nicht genug. Die Twists sind absehbar, die Spannung nimmt kaum zu, die Erotik wirkt fake, alles wirkt oberflächlich und das Ende ist ärgerlich offen. Sex over Shocks, Style over Substance. 

MILKMAIDS (4,5/10)

In einem vergangenen Jahrhundert will eine Frau mit „magischen“ Wunden ihr Dorf mit Eiter und Sex retten… Der medizinische Blickwinkel ist interessant. Der Ärawechsel tut gut. Schöne Ekelmomente. Und trotzdem läuft hier so einiges schief, steif im Bett wie im Schauspiel und wirkt oft unfreiwillig komisch… Etwas fehlt auch der Horroraspekt. Ein Lowlight. 

BLOODY MARY (6/10)

Eine Gruppe von Teenagermädchen nimmt das „Bloody Mary“-Spiegelspiel nicht ernst und muss einen bösen Preis dafür zahlen… Solide Variation der düsteren Legende. Okay gespielt von den jungen Damen. Ein paar nette technische wie hautfarbige Blickwinkel auf den Mythos. Aber jetzt auch nicht besonders oder clever genug, um ein Lächeln in mein Gesicht zu zaubern. Dafür dann doch zu altbacken, einfältig, artifiziell und eintönig. Aber nicht schlecht. 

FACELIFT (5,5/10)

Eine ältere, etwas unausstehliche Frau ist nicht zufrieden mit sich selbst, ihren Falten und ihrem Aussehen - da kommt eine mysteriöse „Schönheitsklinik“ in Beverly Hills genau richtig… Die Motive und Muster und somit auch nahezu alle Wendungen und „Überraschungen“ sind längst bekannt. Und selbst wenn es böse und kompakt durchgezogen wird, ist schnell die Luft raus bzw. alles von Anfang an nicht so pralle… 

NECRO (7,5/10)

Eine junge Frau fühlt sich seit frühster (traumatischer) Kindheit zu toten Körpern hingezogen - und arbeitet dementsprechend auch im Leichenschauhaus. Und dort kriegt sie zum Teil die Schärfe und den Turn-on, den ihr Verlobter ihr Zuhause nicht bieten kann… Die mit Abstand beste Episode der Season. Wegen dem Tabu. Weil sie rund, sexy und tragisch ist. Die Leading Lady macht das glaubhaft. Hat mich positiv an früher, z.B. die „Masters of Horror“-Reihe, erinnert. Alles andere als Sand im Getriebe! 

LAKE (6/10)

Ein Mädchen verliert ihren Bruder mysteriös und creepy beim Schwimmen im See. Und noch Monate später knabbern sie und ihre Familie an dem Vorfall… Unfall oder lauert etwas Böseres auf dem Grund?… Klassische Gruselstory zwischen Wasserleichen, feuchten Skeletten und familiären Traumata… Nicht übel, braucht kein' Kübel. 

Fazit: minimal besser, bunter, bissiger als die erste Staffel… aber noch immer nicht auf dem Grusel- und Horror- und Schockerniveau, wo „AHS“ in Snackform sein müsste, hin will oder gar Vorbilder a la „Tales From The Crypt“ einst schon längst waren! (6/10)

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