Vertrieben von Roger Corman's Label „New Horizons Home Video“ ist Demon Slayer überraschenderweise gar nicht mal so schlecht.
Fünf straffällige Jugendliche, die sogleich als: Tyson – The Brotha; Phillip – The Punk; Claudia – The Bitch, Tamara- The bitch’s friend und Alicia – The Goth vorgestellt werden, haben die Wahl zwischen Knast oder Sozialstunden, die damit verbringen müssen in ein altes, baufälliges Krankenhaus auf Vordermann zu bringen. Natürlich entscheidet sich jeder für die Sozialstunden, nur dumm dass das Krankenhaus auf einem ehemaligen Bordell, das zugleich Ort für schwarze Messen war, erbaut wurde und die bösen Mächte gerade zu der Zeit wieder erwachen. Um sicher zu gehen, dass keiner ausbüchste, wird jedem ein Sender an den Fuß verpasst. (Na, wer kann mir sagen aus welchem Film die Idee geklaut wurde?) Trotz ein paar Visionen und seltsamer Ereignisse geht die Arbeit recht gemächlich voran, bis auf einmal eines Nachts ein paar Zombies vor der Türe stehen...
Zugegeben die Story ist jetzt nicht gerade sehr originell; ich erkenne da sogar einige Prallelen zu Fred Olen Rays „Evil Toons“, nur hier eben ohne Zeichentrickdämonen (und Selbstironie), sondern einem Evil Dead mäßigen Luftdämon. Aber schon etwas arm, wenn man sich bei good old Fred Olen Ray bedienen muss. Trotzdem ist der Film, erfreulicherweise nicht mal so übel, was sicherlich an der soliden Produktion liegt. In der ersten Halben Stunde scheinen weder die Darsteller, die Zuschauer noch der Drehbuchautor zu wissen was denn eigentlich gespielt wird und wenn man etwas genauer über die Ereignisse nachdenkt tut sich ein wahrer Berg von Fragen auf z.B. findet Alicia (das ist das Gothicmädel und auch die einzige Ische mit einer Nacktszene) im Keller ein altes Beschwörungsbuch mit dem man gegen die bösen Mächte kämpfen kann. Also wenn ich ein Dämon aus der Hölle wäre, würde ich sicherlich nicht so ein Buch mit auf die Erde bringen. Manchmal ist der Film dann auch noch herrlich dämlich. Als die Jugendlichen im Krankenhaus ankommen, hält es wohl keiner für möglich mal ihre Taschen zu kontrollieren. So zieht Phillip am Abend erst mal eine Riesentüte Gras aus der Tasche und Tyson hat zwei Knarren im Gepäck. Auf die Sache mit den Sensoren am Fuß geh ich hier nicht mehr ein, zumal das Krankenhaus nicht mal elektronisch abgesichert ist. Wie soll das denn funktionieren?
Die Charaktere, die in den ersten paar Minuten mit den oben genannten Texteinblendungen vorgestellt werden, sind alles Schema-F Standarttypen aus dem Baukasten für unkreative Filmemacher. Wenigstens ist man so ehrlich und warnt den Zuschauer gleich mal vor, damit man weiß wie man an den Film ranzugehen hat.
Von technischer Seite gibt es nichts zu bemängeln. Die Kameraführung ist sehr gut (fast schon zu gut für diesen Film), ebenso die teilweise recht blutigen FX. Da werden Körperteil oder Köpfe abgehackt, Spinnen kriechen aus Mündern und andere Scherze. Gute Mischung aus CGI und „old school“-FX.
Demon Slayer ist technisch in Ordnung und hat auch einige gute Momente, scheitert aber an stereotypen Charakteren und der recht unoriginellen Story, aber trotzdem noch gut genug für einen unterhaltsamen Horrorabend.
6/10