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In der Namib-Wüste verschwindet ein Expeditionsteam, als deren Kollegen sie suchen, finden sie nur noch die abgenagten Knochen vor. Der aufbrausende Karl vermutet Diamantensucher hinter den Morden, doch alle Anzeichen deuten auf etwas anderes hin. Die Zeichen der Einheimischen will auch der neu eingetroffene Zack nicht ignorieren, als Wissenschaftler, bzw. hinzugezogener Schlaumeier. Dazwischen steht die attraktive Mikki (Rachel Shelley aus "Lighthouse") und der einheimische Titus hat sowieso seine eigenen Vorstellungen von dem unheimlichen Wesen, das sie durch die Wüste jagen. Die Charaktere funktionieren formal durchaus, durch die etwas einfallslosen Dialoge geht der subtile Thrill leider etwas verloren. Bei der kleinen Crew des C-Camps ist unschwer auszumachen, wer von den größtenteils hierzulande unbekannten Schauspielern das Finale überleben wird, das große Happy End wird uns trotzdem erspart. Das unheimliche Esikulu, eine immense Ansammlung von Ameisen und Knochen zu einem mörderischen Kollektivwesen, dass die Mythologie der Locals real werden lässt, ist durch solide Creature- und CGI-Effekte dargestellt, ebenso seine rötlich-flimmernde Sicht. Immer wieder sind abgenagte Knochen das Ergebnis der Hatz in der Wüste. Anders als „Alien“, wie der Vergleich gerne heran gezogen wird, ist es eine spirituelle Geschichte, die hinter der ethnologischen Verpackung mit entsprechendem Soundtrack zwar phantastisch ist, jedoch im weitaus kleineren Rahmen funktioniert, auch was die Atmosphäre und die gefühlte Bedrohung angeht. Regissseur Jason Wulfsohn macht in seinem Regiedebut viel aus dem minimalistischen Setting, wer nicht immer Hochspannung erwartet, kann hieran gut und gern einen Blick verlieren. Für eine Low-Budget-Produktion glänzt der Streifen vor allem mit beeindruckenden Bildern der einsamen Landschaft sowie einer eigenständigen, jedoch wenig tiefschürfenden Story. Der ein oder andere Plottwist hätte der linearen Erzählweise vielleicht etwas mehr Suspense abverlangt, schlecht ist das trotzdem nicht, zumal dieser südafrikanischen Produktion der so oft verbreitete Hollywoodkitsch fehlt. Star ist ohne Zweifel die Namib-Wüste, die sich in all ihrer Pracht erst auf größerer Leinwand voll entfaltet.

Fazit: Ethnologisch angehauchter Monsterfilm, der von seiner ungewöhnlichen Kulisse lebt. Der Rest ist konventionell, macht jedoch auch Spaß. 5/10 Punkten

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