Paintball Massacre (2020)

Nichtmal blaue Flecken

Von der Nagelpistole zur obskuren Mikrowelle, von der berühmten Kettensäge bis zum Bohrer, von der Forke bis zur Spitzhacke - im Slashergenre wurden schon viele Waffen und Gegenstände für Titel, Morde und Killer verbraten. Auch abgelegenere Orte von der Rutsche im Wasserbad bis zum Junggesellenabschied im Stripclub wurden schon von diesem dumpfsten und (für mich) sympathischsten aller Subgenres missbraucht. Aber die Paintballkanone bzw. das Spielfeld… noch nicht. Das ändert „Paintball Massacre“ nun, wenn es ein Klassentreffen genau auf ein solches waldiges Farbschützenfest legt und ein Killer mit im Game ist…

„Paintball Massacre“ ist eine Lachnummer - aus allen falschen Gründen. Er wäre wohl gerne eine Mischung aus „Hot Fuzz“, „Severance“ und Slasher, versagt aber auf fast allen Ebenen. Amateurgenrekino und wie man es nicht macht. Survivalkino der billigsten Form. Hier und da ist der ein oder andere Spruch mal ganz lustig oder zumindest zum Schmunzeln. Oder zumindest so dumm, dass es schon wieder funny sein kann. Ich sage nur „Fast & Furious“. Aber tutto kompletto ist das hier schon maximal whacko. Die Witze ziehen nicht, die Kills sind billig, der Look ist glatt und shit, der Synthiescore wirkt austauschbar, Gore und Splatter können nicht halten was versprochen wird, vor allem weil sehr viel mieseste CGI für Wunden und Blut benutzt wird, die Charaktere sind maximale Arschlöcher, die Schnitte und Überblenden sind mit das Schlimmste in diesem Gebiet seit langem, es kommt null Chemie im Figurengefüge auf, das Drehbuch ist stupide, das Schauspiel ist steif wie der britische Akzent, die Laufzeit kommt einem länger vor als sie ist, die Schauplätze sind ultrahässlich (eigentlich nur Wald und Wiesen), es wird null Kreativität und Schwung hineingelegt, was schon bei den anfänglichen Paintballspielen beginnt. Eine Aufzählung des Todes, des Versagens, des schlechten Films. Die Mädels sind zum Teil immerhin nett anzusehen. Trotzdem selbst für Slasherallesgucker ein dicker Daumen runter.

Fazit: britischer, billiger und banaler Slashercomedytotalausfall. Weder spannend noch witzig. Nur blöd und öde. Hier und da retten Dummheit und Gore zumindest minimal. Trotzdem Schrott.