Ex-Kickboxstar Gary Daniels stieht brisante Informationen und gerät prompt zwischen die Fronten von FBI und Mafia. Zugleich erschüttert ein schweres Erdbeben die Westküste und das totale Chaos bricht aus.
Ziemlich dick aufgetragener, überladener Plot, der vieles will aber nichts wirklich was erreicht. Überzeugt die erste Filmhälfte noch durch tolle Actionszenen in den Straßen von San Francisco, überraschend viel nackte Haut und einige nette Einschüsse, so geht "Epicenter" mit dem Ausbruch des Erdbebens ganz schön baden. Richard Pepin muss sich doch bewusst gewesen sein, daß seine CGI-Tricks angesichts des wie stets niedrigen Budgets grottig aussehen würden!? Wieso zum Geier muss das Erdbeben dann mehrere Minuten dauern und die ewig gleichen lächerlichen Effekte quasi in Endlosschleife abspielen? Besonders lustig sind hierbei die Ziegelsteine, die aus mehreren Dutzend Metern Höhe wie Gummibälle an Menschen und Autos abprallen. Mindestens genauso kurios sind Explosionen an Orten, woo schlicht nichts explodieren kann oder auch die Suche nach einem rettenden Ausgang in einem sich mit Wasser füllenden Kellerraum.
Neben diesen haarsträubenden Patzern und den zumeist schlechten Erdbebeneffekten gibts dann leider auch keine nennenswerte Action mehr. Selbst die finale Hubschrauberszene kann nicht überzeugen und sollte besser garnicht erst auf Logikfehler untersucht werden. Ich nehme mal an, daß 80% des Budgets für die fetten Autocrashs zu Beginn draufgingen, allerdings merkte man das wohl erst dann, als es bereits zu spät war...
Selten hab ich bei einem B-Werk zwei so unterschiedliche Filmhälften gesehen. Am besten schaut man als Nicht-Hardcore-Fan bis maximal Minute 60, dann schaltet man ab oder nutzt gnadenlos die Vorspuhltaste. So muss man auch die Szenen mit den beiden nervenden Blagen nicht ertragen, besonders Bilderbuch-Schmalzlocke könnte sonst leicht für zusätzliche Aggressionen seitens des Zuschauers sorgen.
Abgesehen von dem dummen Gör sind die Darsteller durchaus ok. Gary Daniels spielt auf seinem gewohntem B-Niveau, Traci Lords ist zwar nicht wirklich glaubhaft als FBI-Agentin aber dafür nett anzusehen. Jeff Fahey schließlich hat zwar nicht viel Screentime aber die, die er hat, ist ordentlich geraten. Wie bei PM üblich, ist ein Blick auf die Statisten auch hier wieder spassig bzw nicht empfehlenswert. Zuweilen eine anti-geniale Parade völligen Unvermögens - also besser nicht darauf achten! :)
Fazit: PM hat schon schlechtere Filme hervorgebracht. "Epi-Center" geht besonders in Hälfte 1 für Fans des Genres voll klar - danach jedoch wirds ziemlich öde und teilweise einfach nur peinlich.