Nachdem ein Taxifahrer hilflos mitansehen muss, wie seine Ehefrau ermordet wird, geht er im Oberstübchen einiger Murmeln verlustig: Um sich an der Gesellschaft zu rächen (?) stellt er von einem Todeswunsch getrieben seinen weiblichen Fahrgästen nach, um zuerst die passende Frau und anschließend sich selbst zu töten. In der Doppelgängerin seiner Ehefrau scheint er das perfekte Opfer gefunden zu haben... oder spinnt er sich etwa vor lauter Beknacktheit einfach nur irgendwas zusammen...? Bereits in den Titel-Credits während der Eingangs-Sequenz - eine unverblümte Selbstbefummler-Dusch-Szene à la "Dressed to Kill", die mal echt nicht viel der eigenen Phantasie überlässt - wird "Maniac Driver" ziemlich vollmundig als "A Japanese Giallo" ausgewiesen, aber Regisseur und Drehbuchautor Kurando Mitsutake hat mit seiner vermeintlichen Hommage dem Subgenre wohl eher einen Bärendienst erwiesen. Anstatt sich nun halt solche stilistischen Virtuosen wie Brian De Palma oder Dario Argento als Vorbilder zu nehmen, eifert Mitsutake nämlich eher einem Schundfilmer wie Mario Landi und seinen Italo-Schotter-Streifen "Giallo a Venezia" und "Patrick lebt! - Der Höllentrip geht weiter..." nach, was die Verbindung von sexuellen Details und blutiger Gewalt anbelangt. Okay, einige Momente sind gnadenlos sadistisch geraten, insgesamt betrachtet ist dieses trashige Billig-Filmchen aber mal beileibe nicht ernst zu nehmen... und auch schon mal gar keine Verbeugung vor Mario Bava & Co, die man da wohl mit einigen poppig bunten Farb-Spielereien andeuten wollte! Allenfalls ist "Maniac Driver" da noch trotz kurzer Laufzeit ein recht zähes Seh-Erlebnis geworden, bei dem - ganz anders als in William Lustigs Serienkiller-Psychogramm "Maniac", auf das da neben "Taxi Driver" im Titel natürlich auch angespielt wird - die Psychologisierung des Täters so einiges zu wünschen übrig lässt, die thematisierte Todes-Sehnsucht der Hauptfigur (im Gegensatz zu "Hitcher - Der Highwaykiller") mal so richtig unsubtil gehändelt wird und der permanente Off-Kommentar einem ziemlich flott hart auf die Nuss geht. So ist die Chose dann zur Gänze auf ihre Oberflächenreize hin gebürstet, was durch die alternierende musikalische Untermalung mit einem sich authentisch gebenden Score und flottem Japan-Shred-Metal sowie das Killer-Outfit à la "Night School" und "Der Tod trägt schwarzes Leder" nochmal unterstrichen wird. Und wieso bitteschön gefällt mir das Ganze dann trotzdem mal überhaupt nicht? Na, weil die Angelegenheit da bisweilen echt daherkommt, als hätte ein Ulli Lommel in seinen letzten Zügen den völlig substanzlosen Inhalt mit Gewalt zerdehnt, um annähernd abendfüllende Länge zu erreichen. Dass Kurandu Mitsutake dabei aber wirklich überhaupt nichts von Belang zu erzählen hat, kehren wir einfach mal unter den Teppich. Gibt's auch irgendetwas Positives zu vermelden? Klar doch: Die Optik ist dank besserer Kameras heutzutage nicht mehr ganz so schrottig wie in alten "Guinea Pig"-Direct-to-Video-Tagen und die Darstellerinnen sind durch die Bank ausnehmend attraktiv und machen sich auch allesamt nackig... Leute mit Japanerinnen-Fetisch werden hier demnach gut bedient. Abgesehen davon ist "Maniac Driver" aber nur ein katastrophales und vollkommen indiskutables Scheissfilmchen. Short, but not sweet.
1/10