Drei Jahre sind seit "Battle Royale" vergangen, einige Schüler führen mittlerweile einen rebellischen Kampf gegen das mörderische BR-Spiel und die Erwachsenenwelt. Die antwortet mit modifizierten Spielregeln, unter denen sie erneut eine Schulklasse pädagogisch wertvoll in den Tod schickt, die Mission ist nun, jene aufmüpfigen Terrorkids auf einer Insel zu eliminieren. "Stille Nacht" klingt im Hintergrund, als Riuchi Takeuchi (als Riuchi Takeuchi) die ersten Gefallenen verliest, womit er den Part des leitenden Lehrers von Takeshi Kitano übernimmt. Dessen Filmtochter ist aus Gram über den Tod ihres Vaters sogar freiwillig mit von der Partie, was dem Zuschauer zumindest einen Cameoauftritt von Kitano in einer Rückblende von Kakeis Gedanken beschert. Ansonsten bleiben die Charaktere blass, um etwas Übersicht zu schaffen, rafft es die erste Hälfte erstaunlich schnell dahin, wenn die Teenies die Landung der Normandie an der kleinen japanischen Insel nachspielen. Urplötzlich nämlich wird aus dem Haufen überraschter BR-Spieler ein schlagkräftiger Haufen Soldaten, die sich gekonnt mit allem um die Ecke bringen, was man unter Einsatz filmisch entsprechender Pyroeffekte und Blutfontänen so benutzen kann. Mit Tako, dem overactenden Querulanten und Nanahara, der weißgewandeten Lichtgestalt der Rebellen kristallisieren sich schon bald die Anführer dieses Kinderkrieges heraus, der außer viel Action und Geballer leider nicht viel bietet. Allein schon der Mittelteil, der nun einmal die Charaktere etwas mehr beleuchten soll, ist bedauerlich in den Sand gesetzt, da verzettelt man sich zunehmend in peinlicheren Versuchen, mittels global-ethischer Einschübe die Sinnlosigkeit von Kriegen zu vermitteln, was im Zusammenhang mit heroischen Reden in die sentimentale Weihnachtszeit passen mag, ansonsten jedoch nur wie aufgesetzte Platitüden wirkt. Da hätte man einiges herauslassen können, was der so übertrieben langen Laufzeit zur Straffung gut getan hätte. Nach dem großen Erfolg von "Battle Royale" versuchte Kinji Fukasaku ein monumentales Action-Epos mit halbwüchsigen Soapstars zu erschaffen, die unverständlich zu Helden hochstilisiert werden. Was heraus kommt ist ein durchwachsener Film, der in seiner Überbewertung vom Vorgänger lebt, selbst jedoch die Chance vertut, den Thrill noch einmal aufzubauen. Während der Vorgänger mit dem verstörenden Setting - alle gegen alle - glänzt und daher unvorhersehbar wird, bedient sich das Drehbuch hier des altbewährten Kampfes von Guten gegen Böse, also Jugendlichen gegen Erwachsene. Statt persönlichen Schicksalen ums Überleben zählen hier die immensen Schwarzpulverschwaden und die stets als solche auszumachenden Blutfontänen aus dem Rechner oder auch comichafte Blueboxeffekte wie vor 20 Jahren. Technisch bietet "Battle Royale 2" all das, was man an Kameratricks und Schnitten heutzutage erwarten kann, an Dynamik und Tempo fehlt es nur selten, wenn ganze Häuser gesprengt werden. Passend dazu geben einem die Warschauer Philharmoniker den Rest, wer aufbrausende Actionspektakel mit militaristischer Grundnote mag, wird sich hier sicher zu Hause fühlen. Auf die billigen, pseudokritischen Statements zur Weltpolitik, die noch mit Afghanistanbildern usw. eingeschoben werden, braucht man kein Wort zu verlieren, das sind bessere deleted scenes. Ein Requiem sollte es laut Titel sein, was sicher für den während der Dreharbeiten verstorbenen Regisseur Kinji Fukasaku zu verstehen ist, dessen Sohn Kenta Fukasaku diesen Film als Regiedebüt vollendete.
Fazit: Inhaltlich kommt dieses Sequel über das Niveau eines Kinderfilms nicht hinaus, ansonsten spielen hier ausgedehnt viele Kinder viel Krieg, doch viel hilft nicht immer viel. 4/10 Punkten