Das Spiel geht weiter - härter als jemals zuvor.
Story:
3 Jahre sind vergangen, nachdem Shuya Nanahara im letzten Battle Royale als Sieger hervorging. Geändert hat sich in dieser Zeit nichts. Die Gesellschaft steht immer noch am Rande des Abgrunds und Nanahara wurde als Terrorist eingestuft, den es mit allen verfügbaren Mitteln auszulöschen gilt. Daher wurden die Spielregeln des Battle Royale geändert. Eine neue Klasse wird ausgewählt, die sich aber nicht mehr gegenseitig umbringen soll. Stattdessen werden sie als unausgebildete Soldaten im Kampf gegen Nanahara und seine Gefolgsleute verheizt. Ein blutiger Kleinkrieg beginnt...
Auch die Fortsetzung des Actiondramas geht knallhart zur Sache und präsentiert die verzweifelte Jugend bei ihrem aussichtslosen Kampf. Fast gänzlich verzichtet hat man dieses Mal auf die sozialkritischen Töne, die ja aber im Grunde die Gleichen wie im ersten Teil wären. Stattdesssen geht's mit einem noch härteren Spielprinzip ziemlich schnell in die Vollen. Bei der Einführung sterben bereits zwei Schüler. Einer weigert sich und wird erschossen, seiner Partnerin fliegt der Kopf weg, weil die neuen Halsbänder auf Lebenszeichen reagieren. Auch sterben diejenigen, die sich mehr als 50 Meter voneinander entfernen. Die Lage ist also noch verzwickter als vor 3 Jahren.
Nachdem der erste Schock überwunden ist, befinden sich die Schüler auch schon auf dem Weg ins Gefecht. Die Landung auf der Insel erinnert dabei ein wenig an den D-Day, als die Alleierten die Normandie stürmten. Das es dabei zu allerlei blutigem Gemetzel kommt, versteht sich von selbst. Überhaupt spart der Film nicht mit grausamen Details und mehrmals sieht man beispielsweise, wie Halsbänder explodieren. In dieser Hinsicht fährt "Battle Royale 2" die ganz harte Schiene und übertrifft sogar noch seinen Vorgänger, vom ganzen Mainstream erst gar nicht zu reden.
Da der zweite Teil deutlich länger läuft wie der erste, hat sich auch etwas Füllmaterial mit eingeschlichen und das verhindert leider die Perfektion, die den Erstling ausgemacht hat. Einige schmalzige Szenen werden einfach zu lange ausgewälzt, womit das Tempo zu stark nachlässt. Das hat man beim ersten Teil geschickter gelöst. Vor allem das pathosgeschwängerte Gelaber von Nanahara kurz vor dem letzten Gefecht zerrt schon ein bisschen an den Nerven.
Abgesehen davon wird aber immer auf's Gaspedal gedrückt. Ständig ist irgendetwas am explodieren oder es werden Leute erschossen. Die 2 Stunden gehen jedenfalls sehr schnell rum.
Völlig in Ordnung gehen auch die Synchro und der Soundtrack. Beides wurde professionell in Szene gesetzt und einige bekannte Sprecher helfen bei der Identifikation mit den Schauspielern. Die wurden natürlich bis auf die beiden Überlebenden Shuya und Noroki komplett ausgetauscht, machen ihre Sache aber auch nicht schlechter als ihre Vorgänger, wobei die meisten eh nur als Kanonenfutter herhalten dürfen, ebenso wie die zahlreichen Statisten, die Soldaten mimen dürfen. In einer kleinen Rückblende hat auch Takeshi Kitano einen kurzen Gastauftritt und nimmt hierbei schon mal seinen Tod im ersten Teil vorweg.
Fazit: Aufgrund der fehlenden Sozialkritik und einiger zu langatmiger Passagen kommt der Film nicht ganz an seinen genialen Vorgänger ran. Dennoch: Wer auf knallharte Action abseits des Mainstreams steht, wird hier bestens bedient. Viel kurzweiliger könnte man 2 Stunden jedenfalls nicht gestalten.
9 von 10 Punkten