Battle Royale 2 (2003)

Battle Royal 2, ein Film der wieder die unterschiedlichsten Kritiken erntet und ich muss sagen dass dieser Film irgendwie „komisch“ ist. Als erstes sollte man das Wort Logik gleich zu Beginn aus seinem Wortschatz streichen. Alleine als am Ende die Insel bombardiert wird, fragt man sich, warum das nicht gleich befohlen wurde. Immerhin hielten sich die Terroristen alleine auf eine abgelegene Insel (mit einem unglaublich langen Fluchttunnel) auf und boten so ein optimales Ziel. Nun gut, bin ich nicht gerade jemand der einem Film schlecht findet wenn es mit der Logik hapert, aber einen faden Nachgeschmack bleibt trotzdem. Störender finde ich eigentlich dass sich während des Films keine Spannung aufbaut. Das liegt vor allem daran das man sich überhaupt nicht mit den Charakteren Identifizieren kann. Deutlich gesagt: Es ist einem scheißegal wer stirbt und wer nicht und das ist tödlich für so einen Film. Auch negativ sind folgende Dinge: Die zwei zusammenstürzenden Türme am Anfang wirken irgendwie geschmacklos, die dazugehörende politische Botschaft
ist doch mehr als fragwürdig(auch wenn man die Japaner verstehen kann die Amerikaner zu ihren Feinden zu machen so oft wie man in Amerikanischen Filmen die Japaner Böse gesehen hat!) und die Ziele der Terroristen einfach Blödsinn (wer will einen Krieg gegen alle Erwachsenen gewinnen?). Auch warum Riki Takeuchi zum Schluss in Rugby Kleidung auftaucht ist mehr als, ja, peinlich! Die CGI Bluteffekte sind deutlich zu erkennen und man fragt sich warum das nötig war da sich das Asiatische Actionkino ja nun wirklich bestens mit „realem“ Blut auskennt.

Es gibt natürlich auch positives. Selten hat man soviel Rasanz in der ersten Stunde eines Filmes reingepackt wie hier. Es wird nach der Einführung der Regeln, mit den obligatorischen Toten, geballert und gestorben was das Zeug hält. Das vor allem am Anfang bei der Belagerung der Insel Inszenatorisch viel von SOLDAT JAMES RYAN (einen Amerikanischen Film!!!) entlehnt wurde ist dabei schon fast ironisch! Die Action ist auch durchgehend gut gemacht und blutig aber selten wirklich brutal(was nicht Negativ bewertet wird). In der Mitte gibt es dann etwas Langeweile, wo viel geredet und sich zurückerinnert wird. Es hätte nicht langweilig sein müssen aber die Charaktere schaffen es einfach nicht Interesse zu wecken.
Doch danach wird wieder viel geschossen und zu Recht kann man diesen Film mit einem Kriegsfilm vergleichen. Den Handlungsstrang mit Kitano´s Tochter die ihren Vater Rächen will fand ich übrigens überflüssig, da eigentlich schon am Anfang klar ist das sie den überlebenden aus Teil 1 sowieso nicht erschießen kann. Scheinbar wurde unbedingt etwas gesucht um Takeshi Kitano in den Film unterzubringen; was aber ebenso verpufft wie der kurze Auftritt von Sonny Chiba.
Damit wären wir kurz bei Riki Takeuchi der den Nachfolger Kitano´s spielt. Im Gegensatz zu vielen fand ich das er gut gespielt hat und sein Charakter als durchgeknallter Typ funktioniert. Er ist halt der krasse Gegensatz zu Kitano aus dem ersten Teil.

Fazit: Battle Royal 2 kommt überhaupt nicht an den sehr guten ersten Teil heran. Das ist Fakt. Zwar ist er ein schneller, actionreicher Film der einen aber insgesamt kalt lässt und nicht so recht in das Battle Royal Konzept passt. Das ist das größte Problem zum Vorgänger der einen doch sehr gepackt und trotz der blutigen Action zum Denken angeregt hat. Zu gute halten kann man das hier nicht eine billige Kopie gemacht wurde, aber man hätte (wenn man schon eine Fortsetzung drehen muss) eine andere Story (vor allem mit weniger politischer Message) entwickeln sollen. Trotzdem sollte man ihn einmal gesehen haben um darüber reden zu können und vielleicht gibt es Jemanden der Teil 1 nicht gut fand aber hier auf seine Kosten kommt. Geschmäcker sind nun mal verschieden und das ist auch gut so!

5/10