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Roger Cobb (William Katt) sollte vordergründig zufrieden sein, denn durch einen Bestseller hat er unglaublich viele Fans. Doch bittere Ereignisse aus seiner Vergangenheit nagen an seinem Zustand. Er war in Vietnam, sein Sohn verschwand auf mysteriöse Weise und schließlich hat ihn auch noch seine Frau verlassen. In seinem neuesten Buch will er seine Vietnamerfahrungen niederschreiben, kommt aber nicht richtig zur Sache. Seine Tante, bei der er auch aufgewachsen ist, stirbt daraufhin und Roger bezieht nun ihre ehemalige Residenz, in der es spukt. Dazu tritt noch häufig ein dezent nervender Nachbar namens Harold Gorton (George Wendt) auf den Plan sowie die nett anzusehende Tanya (Mary Stavin), die es pfegt, in Rogers Pool zu baden.

Vordergründig ist "House" ein Horrorfilm. Es wird deshalb auch mit Kamerafahrten und Perspektiven versucht, ordentlich Atmosphäre aufzubauen. Ebenso der Score trägt seinen Teil dazu bei. So kommt an vielen Stellen solide Spannung auf, auch weil das kreative Schaffen (sein neues Vietnambuch) des Protagonisten visualisiert wird. Diese Szenen sind zwar oberflächlich, aber als Film im Film durchaus überzeugend. Natürlich wird der Großteil des Grusels aber vom Haus selbst verursacht, da Roger von widerlichen Monstern heimgesucht wird, die aus einer Paralleldimension zu stammen scheinen.

Der ganze Horroraspekt wird aber absichtlich zu weiten Teilen ins Lächerliche gezogen. Als Roger seine zum Monster mutierte Ex-Frau abschießt und in seinem Haus versteckt, schnüffeln auch schon alsbald Polizisten herum. Sie erwarten aber nicht, einen Mörder zu finden, sondern vermuten einen Selbstmordversuch. Wie in "Braindead" versucht der etwas unglückliche Protagonist nun jedoch, kein Aufsehen zu erregen und die Schnüffler mit Kaffee zu locken. In einer späteren Szene will er dann den Kadaver vergraben und trifft in just diesem Moment die schnucklige Tanya. Der Kadaver ist aber noch längst nicht tot und macht die Situation nicht gerade leicht für Roger. Auch der neugierige Nachbar amüsiert mit lustigen Dialogen und die trashigen Monster sind über jeden Zweifel erhaben!

Was aber entscheidend den Filmgenuss stört, sind die vermeidbaren Längen: Sowohl am Anfang als auch am Ende klafft ein traniges Loch aus dem ansonsten gelungenen Film. Bis das eigentliche Geschehen anfängt, vergeht viel zu viel Zeit. Und der Schluss ist auch unerwartet ernst und wenig stimmig. Des Weiteren enttäuschen die Darsteller stellenweise, einzig Harold Gorton als neigieriger Nachbar kommt mit seiner Rolle durchweg gut zurecht. Katt hingegen erfüllt nur die rudimentären Anforderungen und entschwindet schnell wieder aus dem Gedächtnis, wenn man den Film erstmal beendet hat. Er scheint die Beweggründe seiner Figur selbst nicht ausreichend begriffen zu haben.

Zu behaupten, "House" sei ein herausragender Film, wäre nicht wirklich nachvollziehbar. Dazu ist das Gesamtgefüge nicht ausreichend stimmig. Trotzdem offenbart sich nach einer tranigen Einführung ein gelungener Mix aus Horror und Komödie mit ausreichend Trash!

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