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Vietnam Deadites From Outta Kleiderschrank


„House“ sollte wohl ursprünglich eine „Twilight Zone“-Episode werden, wurde dann jedoch wesentlich matschiger und launiger in ein Haunted House-Spektakel verarbeitet mit komplettem 80er-Brimborium, mit genauso viel Ekel, Spuk und Horror wie Lachen, Humor und Comicattitüde. Nach dem mysteriösen Selbstmord seiner schrulligen Tante zieht ein einsamer Schreiber in das leere Vorstadthaus, wo er schnell von monströsen Gestalten und alten Traumata wortwörtlich heimgesucht wird. Und dabei spielen sowohl seine Zeit in Vietnam als auch der Verlust seines Sohnes inklusive Scheidung von seiner bildhübschen Frau entscheidende Rollen…

Wie eine tolle Geisterbahn! Dieser Gedanke kam mir oft bei „House“ - mit all seinen positiven wie negativen Konnotationen. Und ehrlich gesagt gucke ich dieser schrillen 80er-Jahre-Version eines Spukhauses zehnmal lieber zu als dem achtzehnten „Conjuring“-Ableger von heute. „House“ hat Charme, hat Spleen, hat kaum Kummer. Plastikmonster und Paralleldimensionen. Die traumatische und tiefergehende Seite glasklar „Twilight Zone“-gefärbt. Hier aber dann mit einer offensichtlichen, die Show stehlenden, bunten Funhorrorglasierung a la Raimi oder dem frühen Peter Jackson. Es gibt definitiv Gedanken an „Braindead“ hier. Terror und Drolligkeit halten sich gekonnt die Wage. Sämtliche Figuren verhalten sich immer etwas off, fast surreal. Das verleiht dem Ganzen einen bizarren und verdammt unterhaltsamen Aussenseitertouch. Und jetzt freue ich mich wie Bolle auf die Fortsetzungen, die sicher neue und mehr glitschige Monster, Geister und Dämonen enthalten. Auf den grandiosen Covern der Arrow-Blu-Rays sehe ich schon untote Cowboys und frittierte Serienmörder - herrlich! 

Fazit: schöner Monstermovie zwischen „Poltergeist“ und „Evil Dead“. Eher Einsteigerhorror mit großem Augenzwinkern. Aber dennoch ideale Halloweenware und (gerade in Deutschland) etwas zu wenig beachtet. Spaßig! 

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