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Der ehemalige Stierkämpfer Blasco übernimmt den Fahrdienst für die alleinerziehende Lidia und ihre bratzige Teenager-Tochter Marta sowie die Mexikanerin Mariela, die er in seinem altgedienten Van durch die spanische Pampa kutschiert. Mit den Frauen gerät Blasco aufgrund seiner chauvinistischen Art schnell aneinander, weswegen der Trip von vornherein schonmal unter keinem guten Stern steht. Nach Einbruch der Nacht findet man dann auch zunächst ein merkwürdiges Gebilde am Wegesrand, das offensichtlich aus dem All auf die Erde gekracht ist, und überfährt kurz darauf eine derangiert wirkende Frau, die mitten auf der Straße steht. Nachdem man die Verletzte in den Van verfrachtet hat, bricht aus dieser auch prompt ein außerirdischer Parasit hervor, der sich Mariela bemächtigt und es auch auf die übrigen Anwesenden abgesehen hat... Was in den 80ern Genre-Vertreter wie "Alien Predators" oder "Anthony" gewesen sind, ist heutzutage eben "The Passenger", nämlich ein Creature-Feature auf B-Movie-Level, das seinen schmalen Produktions-Rahmen mit 'nem satten Griff in die F/X-Kiste und viel Schleim und Glibber wett macht. Dass die Chose dieses Mal aber nicht aus den USA, sondern halt aus Spanien stammt, tut da nicht viel zur Sache und sorgt auch nicht wirklich für ein Alleinstellungsmerkmal, zumal das Filmchen des Regie-Duos Raúl Cerezo und Fernando González Gómez sich auch gar nicht erst bemüht, eine eventuelle Euro-Horror-Richtung einzuschlagen, sondern sich stattdessen nonchalant ins Gros des üblichen Genre-Outputs einfügt. Das Rad wird hier demnach nicht neu erfunden und ganz offensichtlich ist man sich dieses Umstands auch durchaus bewusst, denn ohne viel Zeit zu schinden geht es hier nach einer kurzen Einführung der Figuren Knall auf Fall los und man ist mittendrin im schönsten Alien-Trash. Dank der technisch relativ hochwertigen Machart und der guten (und teils ziemlich ekligen) Make Up-Effekte steht "The Passenger" zudem etwas besser da, als er es eigentlich ist, denn inhaltlich ist die Angelegenheit doch weitestgehend deckungsgleich mit irgendwelchen dahergelaufenen Z-Grade-Streifen, die sonst gemeinhin so schnell auf DVD (oder neuerdings auf Streaming-Diensten) verramscht werden. Insgesamt rumgekommen ist also schmerzfrei zu konsumierendes Mittelmaß, das sich nach dem Ansehen jedoch schnell wieder aus den Hirnwindungen verflüchtigt und von dem man allenfalls den als Macho alter Schule für heutige Verhältnisse recht skurril gezeichneten Held Blasco (der von Ramiro Blas auch charmant gemimt wird) längerfristig im Gedächtnis behalten wird.

5/10

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