Review

Gibsons Kreuzigungsepos ist keineswegs antisemitisch, höchstens anti-römisch, aber dafür so schnulzig, wie man es von einem amerikanischen Multimillionenbibelschinken über die letzten Stunden von Jesus auch nicht anders erwarten konnte. Die Neokonservativen in den USA dürften ihre helle Freude an dem schmalzigen und aufwendigen Glaubensbekenntnis gehabt haben, aber für alle anderen Filmkonsumenten ist das Machwerk eher weniger reizvoll, da Gibson den langen Leidensweg des Heilands nur auf dessen körperliche Qualen reduziert und dabei die Glaubensbotschaft, die dahinter steht, sehr vernachlässigt. Eigentlich ist es auch sehr bedenklich, dass ausgerechnet ein geläuterter Alkoholiker und geldgeiler Heuchler wie Gibson mit so einer vordergründigen Splatter-Bibelstunde so viel Aufmerksamkeit erregen und fast schon selber zur religiösen Ikone in den USA aufsteigen konnte.

4 von 10.

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