Review

Die Angehörigen der Nord- und Südkoreanischen Botschaften müssen sich zusammentun, um aus dem bürgerkriegsgeplagten Mogadishu zu entkommen.


Mit einem geteilten Land haben wir Deutschen ja Erfahrung. Wie tief aber der Hass sitzt, wenn dann noch ein Krieg zwischen den beiden Teilnationen bestand, ist uns ja zum Glück erspart geblieben. Dennoch sind die anfänglichen diplomatischen Fallen, die dem jeweils anderen Land gestellt werden, durchaus nachvollziehbar, sogar unterhaltsam. Schwieriger wird es nach dem Ausbruch der Unruhen, wenn die Nordkoreaner eine Zuflucht brauchen und die Südkoreaner zögern, zu helfen.

Bis dahin ist der überlange Film zwar unterhaltsam, hat aber auch immer wieder ein paar zähe Momente, was wohl vor allem am Mangel von Identifikationsfiguren liegt. Dass die Nordkoreaner die bösen Kommunisten sind, steckt halt auch bei uns in den Köpfen drin, nur verhalten sich die Südkoreaner eben auch nicht wie Sauberleute, im Gegenteil, sie zögern und versuchen sogar, zu bescheißen. Entsprechend ist es mir ein wenig schwer gefallen, mit den Figuren warm zu werden.

Als man dann die Flucht zu einer befreundeten Botschaft antritt, fegt es einen aber weg. Wow, was zunächst ruhig beginnt, wird durch eine Unbedachtheit zu einer wahnwitzigen Flucht unter Dauerbeschuss aller beteiligter Gruppierungen durch eine feindliche Stadt. Und diese Szenen haben wirklich Wucht, sind irre mitreißend und adrenalintreibend inszeniert. Ganz starkes Actionkino. Allein diese letzten 30-40 Minuten lohnen sich sehr. Dagegen war die Flucht der Delta Force durch Beirut eine Kaffeefahrt.

Die erneute Teilung am Ende ist fast schon schmerzlich und wirkt verstörend unversöhnlich, aber alles andere wäre wohl auch unrealistisch gewesen.


Spannend mit etwas zäher erster und famoser zweiter Hälfte.

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