Review

Staffel 1

Alte Gewohnheiten auf Eis

Dexter Morgan ist zurück. Unter falschem Namen anfangs, im kalten Massachusetts statt dem heißen Miami, abgeschottet aber sozial nicht isoliert, schon fast ein Jahrzehnt auf „Mordentzug“. Eine der für mich wichtigsten und damals prägendsten Serien, stilistisch und vom Aufbau her irgendwo zwischen den schönen 90ern und dem goldenen Zeitalter seit „Breaking Bad“ und Co. Ich freue mich, dass dieser „gerechte“ Serienmörder, Sympathieträger und Vater zurück ist! Aber kann das verspätete Update an einstige Erfolge und Qualitäten anknüpfen? Funktioniert das heutzutage noch? Kann eventuell sogar das damals legendär schlecht aufgenommene Ende korrigiert und ein befriedigender Abschluss geschaffen werden? „Dexter: New Blood“ tritt in seine eigenen, großen Fußstapfen…

Revival

+ es tut gut Dexter wieder zu sehen

+ exzellente Musikauswahl

+ Look und Feel haben keinen Staub angesetzt

+ Hauptbösewicht ist wirklich stark und fies

+ Nostalgie, aber mit modernem Facelift

+ verschneite Umgebung ein schöner Kontrast zu früher

+ einige Chameos und genau richtig Fanservice

+ Dexter wirkt menschlicher und vielschichtiger denn je

+ stylische Abspanns 

+ clever aktuelle Themen und Motive eingeflochten

+ versucht Wiedergutmachung nach dem Finale der Originalserie zu betreiben

+ solide Teenagerdarsteller; auch/besonders Dexters Sohn

+ „Vater-Storyline“ wirkt natürlich und unaufgesetzt

+ Michael C. Hall bleibt top und verdammt unterschätzt

+ nimmt am ehesten Bezug auf die beste Staffel der Serie (Staffel 4)

+ Voice Over wird nicht alt

+ mehr Nuancen und Details

+ die Figuren und Serie allgemein wirkt reifer

+ immer noch recht blutige Höhepunkte

+ augenzwinkernd genug

+ Serienqualität an die Entwicklungen aus den letzten 10 Jahren angepasst

+ hält sich sehr nah an die Originalformel

Dead By Arrival

— Zeitsprung wirkt etwas lang

dafür dass fast gar nichts Mörderisches passiert sein soll

— einige Twists und Logiklöcher fragwürdig

— manch ein Gastauftritt wirkt erzwungen

— das Finale/die letzte Folge wird wieder verkackt

— hält sich sehr nah an die Originalformel

Fazit: insgesamt eine gelungene Neuauflage und Modernisierung von „Dexter“. Eine Zugabe. Für Fans Nostalgie, Spaß, Genugtuung. Nur keine wirkliche Wiedergutmachung für das grottige Finale damals - denn auch „New Blood“ endet mit einem Kopfschütteln… Bis dahin passt's aber sehr gut! (8/10)

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