Paul Michaels besucht seinen Vater Robert im "Forge Mountain Retreat", einem gesicherten Alterssitz für ehemalige Geheimagenten im Ruhestand, um diesem ein Darlehen für seine in finanziellen Schwierigkeiten steckende Bitcoin-Firma abzuschwatzen. Dummerweise führt er damit einige schwerbewaffnete Söldner zum aktuellen Aufenthaltsort seines Vaters, die von dessem ehemaligen Kollegen Balzary gedungen wurden... diesem hat Robert nämlich einst 600 Millionen Dollar abgeluchst und die Kohle hätte der Ex-Agent doch ganz gerne wieder, um seine Ehefrau freizukaufen, die irgendwo von Gangstern in einem russischen Gulag gefangengehalten wird. Nachdem die Angreifer sich mit brutaler Gewalt Zutritt auf das Gelände verschafft haben, fliehen Paul und Robert zusammen mit der Leiterin der Anlage Kate in einen unterirdischen Schutzbunker genannt "Fortress", der eigentlich gegen Attacken von außen gesichichert ist... doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis es Balzary und seinen Leuten gelingen wird, auch dort einzudringen... Okay, der Schlimmste aller billigen Bruce Willis-Action-Streifen, mit denen sich der "Stirb Langsam"-Star auf seine alten Tage kurz vor seinem krankheitsbedingten Karriereende noch schnell den Ruf ruiniert hat, ist "Fortress - Stunde der Abrechnung" ja wirklich nicht geworden (und er ist nicht mal der Schlechteste von den acht Stück, die alleine 2021 rausgekommen sind, denn da waren Machwerke wie "Cosmic Sin" und "Out of Death" noch vor!), aber in Sachen inhaltlicher Belanglosigkeit und preisgünstiger Machart ist auch dieses läppische C-Filmchen allemal gut mit dabei. Einigermaßen positiv kann man dem Ganzen anrechnen, dass Fließband-Regisseur James Cullen Bressack dieses Mal tatsächlich ein Mindestmaß an inszenatorischem Aufwand betrieben und sich tatsächlich an einige ansehnliche Original-Drehorte in Puerto Rico begeben hat, anstatt die Chose wie üblich nur in sterilen Studio-Sets runterzukurbeln, weshalb sich der Zuschauer auf viel sattes Dschungelgrün einstellen darf, was die Optik doch nicht unerheblich aufhübscht. Dusterer sieht es dann aber was die Handlung betrifft aus, die irgendwie das Kunststück vollbringt, gleichzeitig kompliziert-verworren in der Erzählung und dabei super-simpel und dünn wie ein Blatt Papier zu sein, während ausschweifendes Gelaber über alte CIA-Machenschaften und Krypto-Gedöns den läppischen roten Faden, an dem sich lediglich ein paar banale Shoot-Outs und Prügeleien aneinanderreihen, ganz schön über Gebühr aufplustert. So betrachtet unterscheidet sich "Fortress - Stunde der Abrechnung" mal echt keinen Deut von dem üblichen Geezer-Teaser-Auswurf des Produzenten-Duos Emmett/Furla, nur dass dieser hier zum Schluss ziemlich ärgerlich die Tür sperrangelweit für die Fortsetzung "Fortress: Sniper's Eye" aufstößt... kann's wirklich kaum erwarten, mir die auch noch reinzuziehen (nicht!). Willis selbst macht wieder mal 'nen traurigen Eindruck, wirkt verdammt müde und neben der Spur und agiert nur ganz selten mit irgendwelchen anderen Darstellern gemeinsam in derselben Einstellung (und das mit dem Eyeline-Matching beim Zusammenbasteln der Szenen im Anschluss ist dann auch so 'ne Sache, auf die man nicht allzu großen Wert legen sollte), was darauf schließen lässt, dass man seine Takes wohl wie üblich alle an 'nem halben Nachmittag abgedreht hat. Ach ja, kurze Frage noch: Wie kommt es, dass Schauspieler Emile Hirsch, der sich für Emmett und Furla zuvor noch für "Force of Nature" und "Midnight in the Switchgrass" vor die Kamera gestellt hat, für die beiden "Fortress"-Streifen 'nen Story-Credit abgestaubt hat...?
3/10