Der Möbel-Packer Albert Schillinger soll zusammen mit seinen beiden Angestellten Imani und Carlos einen Umzug für den merkwürdigen alten Kauz Vern Mueller durchführen... und da dieser es eilig hat, winkt Extra-Cash, wenn man eine Nachtschicht einlegt und den verwinkelten, alten Kasten bis zum nächsten Morgen leerräumt. Die einzige unmissverständliche Anweisung, die Mueller den Arbeitern gibt, bevor es losgeht, lautet da, sich sowohl vom Dachboden als auch vom Keller fernzuhalten. Während des Jobs springen Schillinger, der mit seiner Knasti-Vergangenheit als - zwischenzeitlich bekehrtes - Mitglied der arischen Bruderschaft hadert, einige Reliquien aus der Zeit des zweiten Weltkriegs ins Auge, die in ihm die Vermutung wecken, dass irgendetwas mit ihrem Auftraggeber offensichtlich auch nicht ganz koscher ist. Und tatsächlich: Bei Mueller handelt es sich in Wahrheit um den Nazi-Arzt Josef Mengele, der damals in Argentinien seinen eigenen Tod vorgetäuscht hatte und mittlerweile einen Weg gefunden hat, das eigene Leben zu verlängern... und der immer noch wie in alten KZ-Zeiten Versuche mit lebenden Menschen durchführt und auf dem Speicher nun die missgestalteten Resultate seiner Experimente versteckt hält... Könnte man ob des - dezent entschärften - deutschen Titels noch auf die Idee kommen, dass Regisseur Jerren Lauder lediglich versucht, sich mit seinem vorliegenden Filmchen an den Erfolg von Jordan Peeles "Get Out" anzuhängen, so ist doch spätestens beim Blick auf den Originaltitel Umdenken angesagt, denn der kommt da doch etwas weniger zurückhaltend und subtil daher: "Stay Out of the Fucking Attic"! Das präsentierte Szenario, das da ziemlich plakativ umrissen und nicht wirklich phantasievoll ausgeschmückt wird, weckt doch ziemlich ungeniert Erinnerungen an solche 90er Jahre-B-Movies wie "Das Haus der Vergessenen" oder "Castle Freak" und macht mittendrin zudem 'nen ziemlich krassen Schlenker in Richtung schlockigen Trash-Horror und Nazisploitation, wenn da jedwede Ernsthaftigkeit fahren gelassen und nochmal der olle Mengele aus der Kiste geholt wird. Dass es dabei etwas weniger "seriös" zugeht, als bei einem "The Boys from Bazil", kann man sich ja denken. Nach einem ausgiebigen Vorlauf, der zugegeben auch mal etwas langweilt, kann man aber ab spätestens der Halbzeitmarke doch noch seinen Spaß mit "Stay Out" haben, wenn da ein oder zwei ziemlich geschmacklose Ideen präsentiert werden, die Schauwerte in Form von kruden und splatterigen Make-Up-Effekten auf einen niederprasseln und anfänglich als uninteressant verbuchte 08/15-Charaktere ganz plötzlich doch noch eine zweite Dimension offenbaren. Schade allerdings, dass das Ganze aufgrund der Beschränkung auf ein Haus als einzigen Handlungsort trotz des gesteigerten Tempos der zweiten Hälfte doch irgendwann schlichtweg ermüdet und die bill... *ähem* "preisgünstige" Machart effektiv verhindert, dass "Stay Out" über leidiges Mittelmaß hinauskommt. Wer den Eindruck hat, dass der Abspann da zum Schluss etwas voreilig einsetzt, der sollte übrigens nicht zu früh abschalten und über die End-Credits dran bleiben, denn im Anschluss folgt noch eine kurze Szene mit einem versöhnlichen Happy End...
5/10