Das ist ja wohl an Peinlichkeit kaum zu überbieten: für eine Konzertkarte macht Helen anscheinend alles, selbst sich gegen ihren Willen ficken zu lassen. Dieser vulgäre Sprachgebrauch entstammt der wohl lachhaftesten Synchro der Filmgeschichte, wenn man mal Pornos außen vor lässt. Neben dem egoistischen Jack, der nach dem Akt vom Erdboden verschwindet, sind auch der intellektuelle Langweiler Dennis, der Papi im Rollstuhl, der Gynäkologe, quasi alle Männer auf diesem Planeten hinter Fiona Horsey in der Hauptrolle her. Da hilft nur oftmaliges Freimachen, damit der nächste Anwärter schwuppdiwupp von ihrer Muschi eingesaugt wird. Wozu das Ganze gut ist, ist mehr als schleierhaft, denn das Drehbuch versucht in einem zweiten Handlungsstrang den verschmähten Dennis zum Gangster werden zu lassen, damit sich alle relevanten und noch nicht von Helens Muschi eingesaugten Darsteller am Schluss zum hanebüchenen Storyoverkill treffen. Um sexuelle Ängste in den Vordergrund zu stellen, ist das zu billig umgesetzt und taugt nicht einmal für den Aufklärungsunterricht, da hilft auch nicht der Begriff der Vagina Dentata, den der Gynäkologe rasch diagnostiziert, wenn es um ein quakendes Geschlechtsteil und die höchstmögliche Verwendung böser F-Wörter geht. Was den Betrachter und vor allem Zuhörer erwartet, sind dummdreiste Dialoge wie die Frage an siamesische Zwillinge „Habt ihr zwei Muschis“, die freizügig mit „Plus vier Titten dazu“ beantwortet wird, spritzige Gespräche im Pub beim „Dschi änd Tieh“, was wohl in Asikreisen Gin Tonic bedeuten soll. Zwischen solch aufgesetzten, jugendlich affigen Allüren soll ernsthaft in S/W-Rückblenden ergründet werden, warum Helen nun ein Pussyproblem hat, zwischen Ernst und Komik ist das allerdings auch egal bei einer unglaublichen Ansammlung an pubertär sexistischem Dreck. Vom Cover sollte man sich nicht täuschen lassen, „Penetration Angst“ ist ein effektloser Erotik-Trash-Thriller, der auf den letzten Metern noch etwas Kunstblut bemüht, die KJ-Freigabe aber sicher wegen dem penetrant inflationären Gebrauch der vulgären Sprache bekam. Die Annäherung an das Horrorgenre ist dabei nie erschreckend, nebenbei bemerkt sieht diese Independentproduktion, die uns Hamburg als England vorgaukelt, visuell aus wie eine TV-Soap mit ebensolchen Darstellern. Bleibt nur der Verweis auf den zig Klassen besseren französischen „Baby Blood“, wenn es denn um Angstvisionen sexuell-körperlicher Ängste mit Blutbad geht. Keine Ahnung, wie lange diese auf englisch getrimmten, halb aus deutschen Landen kommenden Machwerke von Wolfgang Büld, der sich nach seinen Manta und Trabi Filmen seinen Namen hierzulande versaute, Fiona Ich-mach-mich-nackig-bis-ich-berümt-bin Horsey und Co. noch weiter gedreht werden, bei solchen cineastischen Tiefschlägen bleibt den Machern nur zu sagen: Penetration Dümmlichkeit - f***t euch selbst oder fallt tot um. Ist ja unerträglich.
Fazit: Ficken, Muschi, Schwanz sind die Hauptschlagwörter. Aufgesetzter Pseudo-Sexploitation-Dreck. Und das von einem, der zwar eine bewegte Vita haben mag, sich aber mit seinem ersten nichtkommerziellen Spielfilm anstellt, wie ein flaumbärtiger Student, der sich doch nicht so richtig traut. 1/10 Punkten