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Die Reporterin Soo-Jin begleitet den Polizisten Choi bei seiner Arbeit. Zur Zeit ermittelt er in einer Mordserie, bei der junge Frauen umkommen, die Symptome von Schwangeren aufweisen und über ein ominöse Webseite ihren Tod voraussehen. Nachdem sie selbst auf diese Seite klickt, sieht auch sie Visionen von sich, der Cybercop ist indes mehr schmuckloses Beiwerk. Der erlebt zwar auch durch die interaktive Homepage so manch unerklärliches Phänomen, leider kann man Jeong Jun-ho sowie Lee Eun-ju in den beiden Hauptrollen ihr Entsetzen kaum abnehmen, die aalglatte deutsche Synchro macht das auch nicht besser. Dass beide genrefremd sind macht sich nicht bezahlt, sondern vergibt eine Chance auf einen sehenswerten Film, der zwar formal ansehnlich ist, jedoch kaum etwas Eigenständiges zu bieten hat. Im Gefolge von einigen koreanischen Highlights des Mysterykinos wirkt "Unborn But Forgotten" wie ein etwas wirrer, doch kaum essentieller Neuaufguss der Idee, die hinter "Fear dot com" und einigen anderen Webgruslern steckt. Die Krimielemente sind unmotiviert heruntergespult und funktionieren selten, um Spannung zu erzeugen. Besser sind da schon die Grusel- und Mysteryszenen, zumindest visuell. Nicht, dass die in der Post-"Ring"-Ära alle noch nie gedreht wurden, doch schöne Bilder sind das schon. Abgesehen von den schwachen Nettmenschenfiguren stört vor allem der Plot, eine unglückliche Mischung aus bekannten Versatzstücken anderer Web-Krimis und Mystery des Mysteriums wegen. Anders als "Fear dot com" oder Dario Argentos Flop "The Card Dealer" präsentiert sich dieser Vertreter als wenig stringenter und leider auch wenig unterhaltsamer Film mit melodramatischen Untertönen. Unterm Strich bleibt hinter der schicken Aufmachung eine ähnliche Enttäuschung wie "H", der auch mehr verspricht, als er hält.

Fazit: Fängt stark an und hört stark auf, dazwischen haben sich Längen und unnütze Verwirrspiele breit gemacht. Da nützen auch Geister nichts mehr. 3/10 Punkten

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