Weil ihre Mutter mit einer Hirnblutung im Krankenhaus liegt, büchst die junge Darby aus einer Entzugsklinik aus und macht sich mit einem geklauten Wagen auf den Weg nach Salt Lake City. Unterwegs zwingt sie ein heftiger Blizzard, in einem in den Bergen von Utah gelegenen Besucherzentrum Rast zu machen, wo sich noch ein paar weitere höchst zwielichtige Gestalten tummeln. Beim Versuch, auf dem Parkplatz vor der Hütte Handy-Empfang zu kriegen, entdeckt Darby in einem dort parkenden Van ein gefesseltes und geknebeltes kleines Mädchen... was bedeutet, dass einer der Anwesenden ein Kidnapper sein muss. Ohne die Möglichkeit, die Polizei zu alarmieren, muss sich Darby nun selbst etwas einfallen lassen, um das Kind zu retten und den Entführer innerhalb der Gruppe zu entlarven, ohne dass dieser misstrauisch wird und die Fliege macht... Absolut generischst betitelt (es gibt gefühlt ja auch nur so ungefähr 28 weitere Filme, die alle ebenfalls "No Exit" heißen!) entpupt sich Damien Powers Streifen als kammerspielartiges Thrillerchen, das da über seine komplette Laufzeit aus seiner tauglichen Prämisse leider kein so großes Maß an Spannung generieren kann, wie man es sich da in den ersten 30 Minuten noch erhofft hat... und welches letzten Endes nur von seiner beeindruckend-frostigen Atmosphäre knapp ins Mittelfeld gepuscht wird. Tja, schade, aber das Drehbuch gibt da doch schon früh sämtliche Trümpfe aus der Hand und lässt sich sozusagen viel zu flott in die Karten schauen, was die Angelegenheit prompt auf TV-Niveau runterzieht und den Gedanken aufkommen lässt, dass "No Exit" als kleines, aber nicht gänzlich glattgelutschtes Fernsehfilmchen in den 80er oder 90er Jahren vermutlich nicht schlechter funktioniert hätte als in seiner vorliegenden Form. Okay, als zeitgemäßes Äquivalent dazu liegt man bei einem Hulu-Original wie diesem (das übrigens - trotz eines ziemlich brutal aufgemotzten Finales voller absurder Nagelpistolen-Antics - kurioserweise auch auf Disney+ verstreamt wird) nicht vollkommen daneben... nur von der Erwartung kinoreifen Entertainments (obwohl ursprünglich vom Produktions-Studio Fox doch tatsächlich mal für die große Leinwand intendiert!) muss man sich da eben schon im Vorfeld frei machen, damit die Enttäuschung da nicht allzu schwer wiegt. Glücklicherweise sind die Darsteller durch die Bank recht passabel, auch wenn einer der Kidnapper in Sachen Psycho-Gehabe da doch arg am Rad dreht. Dass "No Exit" aber irreführenderweise auch unter dem Genre-Tag "Horror" gelistet wird, ist trotzdem absoluter Quatsch, denn im Endeffekt handelt es sich hier doch nur um eine reine Entführungs-Nummer, die näher an einem Streifen wie "Kopfgeld" ist als sonst was. Zum schnellen Weggucken isser aber gerade noch okay genug...
5/10