Review

Gesamtbesprechung

Was für meine Generation Grzimeck oder Sielmann als Kinder bedeuteten, könnte Jeff Corwin für die Kinder der 2000er Jahre sein, wenn sie ihm denn im Fernsehen begegnen.

Auch meine Familie und ich sind ihm eher zufällig begegnet. Viele seiner deutschen DVD/Blu-ray-Veröffentlichungen sind  recht preisgünstig zu erwerben (sie werden nahezu "verramscht"). Unser erstes "tierisches Abenteuer" war daher eher ein Probekauf, bei dem es nichts zu verlieren - wie wir aber später merkten, viel zu gewinnen gab.

In unserer ersten Folge begleiteten wir Corwin nach Borneo, um dort neben Orang-Utans und diversen Affen auch Schlangen sowie Schildkröten und Fledermäuse gezeigt zu bekommen. Inzwischen haben wir den amerikanischen Tierfilmer auf vielen weiteren Expeditionen begleitet und sind immer wieder von der Art und Weise begeistert, mit der er humorvoll (und immer ganz auf der Seite der Tiere) uns die fremde Fauna exotischer, aber auch heimischer Landstriche nahebringt. Stellvertretend für uns Zuschauer kommt er den verschiedenen Tiere recht nah, versucht mit ihnen Kontakt aufzunehmen, wobei es ihm insbesondere Schlangen und Fledermäuse angetan haben. Kindlich verspielt, nimmt er sich und auch seine Rolle als Moderator der Dokumentation meist nicht so ernst, weshalb es auch immer etwas zu lachen gibt. Der Erfolg einer Expedition ist dabei nicht garantiert. Oft müssen sich Corwin und sein Team mit weniger als dem Geplanten zufrieden geben, aber das ist ein großes Plus dieser Dokumentation, da hier mit (!) der Natur gefilmt wird und sie nicht im großen Maße inszeniert wird.
Corwins großes Engagement als Tierschützer wird beispielhaft in der Folge über Indonesien deutlich, in der er illegal gefangene Orang-Utans befreit und ein Projekt vorstellt, das diese Tiere aufzieht und anschließend wieder auswildert.

Uns hat bisher jede Folge in besonderer Weise Spaß gemacht, weshalb wir uns inzwischen aus den Staaten die komplette erste Staffel als DVD-Veröffentlichung besorgt haben. Übrigens ist Corwin im englischen Original gut zu verstehen (was auch unsere Töchter, 11 und 13 Jahre alt, bestätigen). Der Kauf der amerikanischen Fassungen lohnt sich zudem, da die Folgen dort zum Teil anders geschnitten wurden und auch in der Regel etwas länger sind.

Es wäre schön, wenn diese Sendereihe, aber auch die nachfolgenden Tierdokumentation von Jeff Corwin einen prominenteren Platz im deutschen Fernsehen bekämen.

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