Review

Eins vorneweg: Ich konnte mich mit dem ersten Teil beim besten Willen nicht anfreunden, der "Humor" war nicht mein Geschmack.
Nun zur Fortsetzung: Ich bin ohne große Erwartungen und im Wissen über die schlechten Effekte ins Kino gegangen. Schon nach der Anfangsschlacht im Rückblick habe ich mich dabei ertappt, daß ich dem Geschehen auf der Leinwand nicht abgeneigt war... im Gegenteil: Ich war richtig mitgerissen von der gezeigten Action, und konnte eine gewisse Begeisterung für den Film nicht leugnen. Spätestens bei der Verfolgungsjagd durch's nächtliche London war das Eis gebrochen, und meine Skepsis verschwunden. Was nach diesem Highlight, das in so manchem Film schon den Höhepunkt markiert hätte, folgt, ist eine unvergleichliche Achterbahnfahrt durch Ägypten. Der Film hangelt sich von einer Actionsequenz zur nächsten, bedient sich großzügig bei Filmklassikern, und Stephen Sommers zeigt, daß er mehr drauf hat, als man nach dem eher flachen Erstling erwarten konnte.
Die Effekte sind zwar nicht sonderlich gut (hier hätten ein paar Monate Feintuning Wunder gewirkt), aber bis auf ein paar wenige Ausfälle auch nicht unbedingt schlecht. Das wunderbare daran ist, daß die Computereffekte gar nicht negativ auffallen, da der Film sich nicht sonderlich ernst nimmt, und nebenbei so viel Spaß macht, daß man es sich im Nachhinein gar nicht mehr anders vorstellen kann. Die Effekte fügen sich so, wie sie sind, wunderbar in den Film und seine Grundstimmung ein! Dabei fallen einige für einen PG-13 oder FSK 12 Film recht harte,aber unblutige, Effekte auf (z.B. eine "abgenagte" Hand). Vermutlich darf man alles zeigen, solange kein Blut zu sehen ist!
Die Darsteller schlagen sich wacker, auch der Sohn der O'Connels macht eine gute Figur. Er wird nicht (wie im Filmbusiness wohl üblich) als altkluger "Tausendsassa" dargestellt, sondern benimmt sich wie ein normales Kind. Der Darsteller des Jungen hat dabei auch sichtbar mehr Talent, als ein Jake Lloyd in "Star Wars: Episode 1". Rachel Weisz ist hier besonders hervorzuheben, da sie mit sichtlichem Vergnügen an der Arbeit war. Ihr Charakter ist im Gegensatz zum Vorläufer erwachsener und tougher geworden... sie muß nicht mehr als kreischendes Love-Interest herhalten. Arnold Vosloo gibt seinen Imhotep souverän dämonisch, und Brendan Fraser hat sich vom eher trotteligen Abenteurer aus Teil 1 zu einem "Indiana Jones Klon" gemausert, dem man die Sorge um seinen Sohn durchaus abnehmen kann. Der Kampf zwischen Brendan Fraser und Arnold Vosloo gehört zu den Highlights des Films, und ist sehr gut gefilmt und choreographiert. Leider ist vom groß angekündigten Schauspieldebüt des WWF-Wrestlers Dwayne "The Rock" Johnson nicht viel zu sehen. Seine Auftritte beschränken sich auf etwa 5 Minuten zu Beginn des Films, in denen er auch nichts weiter zu tun hat, als Leute durch die Luft zu werfen, und dabei nach Leibeskräften zu brüllen. Im Finale ist sein Charakter komplett computeranimiert... warten wir also auf den angekündigten "Scorpion King" Film!
Fazit: Rasante Action, gute Einfälle, coole Sprüche... 129Minuten perfektes Popcornkino!!
Leute, die einen ähnlichen Film wie den ersten Teil erwarten, könnten allerdings enttäuscht werden.

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