Review

Kurz bevor John Woo mit „A Better Tomorrow“ das Genre des “Heroic Bloodsheds” erfand, pinselte er noch einen kleinen, schießwütigen und vor unnötiger Gewalt nur so strotzenden Kriegs-Actioner namens HEROES SHED NO TEARS hin.
Die Handlung: vollkommen nebensächlich! Es geht irgendwie um eine Handvoll Söldner, die den Boss eines Drogen- und Waffenkartells kidnappen und diesen durch den Dschungel über die vietnamesische Grenze schaffen wollen. Dann hängen unseren Protagonisten aber plötzlich die Gefolgsleute des Drogenbarons, ein Rudel chinesischer Grenzbeamter und zu allem Überfluss noch eine Horde Eingeborener im Nacken.
Völliger Quark, könnt ihr gleich wieder vergessen! In Wirklichkeit geht’s hier nämlich nur um drei Dinge:
1.) dass immer schön viel Blei in der Luft ist,
2.) dass immer schön viel Blut spritzt, und
3.) ganz viel Trrrr trrrr trrrr.
Zu Werke gegangen wird mit Riesen-MG, Pumpgun, Flammenwerfer (unglaublich brutale Szene!), es kommen die verschiedensten Bomben zum Einsatz und dann darf man als Zuschauer aus der Schulterperspektive bestaunen, wie die vielen namenlosen Statisten ihren ca. zwei Sekunden langen Auftritt mit einem Zappeltanz im Kugelhagel beenden.
Zeitlupe, Explosionen und spritzige Einschusswunden kommen hier freilich auch nicht zu kurz, die wurden dem Woo anscheinend mit in die Wiege gelegt.

HEROES SHED NO TEARS ist also kein wirklicher Kriegsfilm. Die Schießereien spielen sich halt im Dschungel ab und die Revolverhelden tragen Tarnkleidung und verwenden kriegsähnliches Arsenal.
Unterm Strich handelt es sich hierbei aber just um einen stinknormalen und endstumben Actionfilm, aber eben um einen der das Thema „Krieg“ ausschlachtet, als gäb’s kein Morgen.
Hier wird nebenbei nämlich auch in guter, alter „Missing in Action“-Manier gefoltert, Augen werden ausgeschossen, Gliedmaßen abgehackt…
Allerdings wird das pikante Thema alles andere als mit Samthandschuhen behandelt. Hier gibt’s auf die Fresse und dann sterben ganz nebenbei mit einem MG-Schlenkerer wieder 20 Unschuldige und zu guter Letzt wird sich noch über die toten Idioten amüsiert, warum die nicht schneller laufen können.

Ich fasse zusammen:
Saubrutal, gewaltverherrlichend, menschenverachtend…, außerdem pietät- und anspruchslos, unbeschreiblich unintelligent und mit einer höchst fragwürdigen Moral (Krieg = cool!) ausgestattet.
=> Ergo: ein Film ganz nach meinem Geschmack!!!
Das ist der „City Wolf“ im Vietnam-Krieg. Anspruchsloser und gleichzeitig unterhaltsamer ist eigentlich nur „Troma“.

Fazit:
WAR (huh!) – What is it good for?
Absolutly EV’RYTHING!!!


Nachtrag:
Der Streifen ist wirklich nur in seiner Uncutfassung richtig schmackhaft, aber das ist ja immer so, da brauch ich euch ja eigentlich nix erzählen...

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