Manche Dinge ändern sich nie
„Master“ ist ein gesellschaftskritischer Dramagrusler auf Amazon irgendwo zwischen „Get Out“ und „Rosemarys Baby“, der über eine Professorin und eine Studentin erzählt, beide schwarz, die an ihrer äußerlich so inklusiven und toleranten Hochschule mit den noch immer langen Schatten der Vergangenheit kämpfen…
Master & Commander
„Black Horror“ und in diese Richtung gehender, gesellschaftskritischer Horror boomen und glänzen in den letzten Jahren, nicht zuletzt durch Jordan Peeles Hits. Auch „Master“ zielt in diese Richtung und fasst das Gefühl der Ohnmacht durch eine scheinheilige Gesellschaft in der doch im Endeffekt alle auf die Hautfarbe gucken und schwarze anders sehen als weiße Professoren/Studenten. Das scheint Gang und Gebe zu sein, ja fast Tradition (besonders in den Staaten) - und das ist der wahre Horror auf dem das ganze Subgenre fußt und der kaum realer, uns alle betreffender sein könnte.
Siehst du den Menschen? Siehst du die Farbe? Siehst du die Vergangenheit? Siehst du Unterschiede? Siehst du Rassen und Klassen?
Unis und Belegschaften, Altersgruppen und Berufe, Gesellschaftsschichten und Widerstände überwindende Vorurteile bis unterschwellige Minderschätzung. Das wird man als weißer Europäer vielleicht nie wirklich nachvollziehen können - aber verstehen woher diese Ängste, diese Wut, diese Verunsicherung dunkelhäutiger Menschen kommt durchaus. Gerade auch durch solche zurecht anklagenden und die Finger in eine immer scheinbar sofort wieder zuwachsende Wunde legende Filme. „Master“ dampft das auf einen Campus herunter, geht jedoch wie die meisten Werke mit dem Thema auch automatisch weit darüber hinaus. Eher traurig zum Teil als wirklich gruselig im klassischen Horrorsinne. Dennoch gut.
Fazit: starke, heftige und leider wahre, nachvollziehbare und traurige Aussage. Wahrer Horror, wenig Horror. Ihr wisst, was ich meine. Regina Hall spielt stark.