Wenn um einen Film ein totaler Hype gemacht wird, dann ist meist Vorsicht angebracht und das gilt auch für den von Asiafans umjubelten „Ong-bak“.
Die Geschichte ist schon mal so simpel, dass sie aus jedem beliebigen 70er Jahre Eastern stammen könnte: Fiese Schurken mopsen einen Bhudda-Kopf aus einem Dorf, das Landvolk jubelt nicht gerade und schickt Ting (Panom Yeerum), den besten Kämpfer des Dorfes, los, um das gute Stück wiederzubeschaffen. Doch der Farmerjung muss sich in der Großstadt erstmal zurechtfinden…
Die Geschichte ist dann im Endeffekt nicht nur so simpel wie sie klingt, sondern auch nur mäßig spannend erzählt. So tritt die Suche nach dem Artefakt nach einer Weile komplett in den Hintergrund und wird erst kurz vor Schluss uninspiriert wieder aufgenommen. Ansonsten geht es noch um ein Gaunerpärchen, illegale Kampfsportmatches (an denen unser Held natürlich teilnimmt) und deren schmierigen Veranstalter. Hat dann alles noch bestenfalls entfernt mit der Suche nach dem Kopf zu tun und wird alles in allem recht unspannend erzählt. So stellt sich schnell mal Langeweile ein, wenn nicht geprügelt wird und leider hat „Ong-bak“ nicht die Actionmenge eines Films wie „Red Force“ oder „Fist of Legend“, weshalb sich die schlappe Story öfter mal bemerkbar macht.
Sieht man dann die Action, dann kann man die Euphorie um „Ong-bak“ immerhin halbwegs nachvollziehen, denn Hauptdarsteller Panom Yeerum kloppt seinen Gegnern fantastisch auf die Mütze bis die Fontanelle dröhnt. Ob die Behauptung, die Action sei komplett ohne Hilfsmittel entstanden, wirklich stimmt, sei jetzt mal dahingestellt, denn so sehr interessiert es eigentlich nicht. Man kann auf jeden Fall festhalten, dass „Ong-bak“ ein handgemachter Actionstreifen ist und das tut innerhalb der Menge von Wirework- und CGI-verseuchten Streifen der letzten Jahre dann sichtlich gut.
Was Panom Yeerum dann an Moves an den Tag legt, ist auch wirklich fantastisch, nur leider kann die Regie nicht ebenso überzeugen. Im Bereich des Low Budget Action ist es ja seit jeher beliebt, besonders spektakuläre Szenen mehrfach aus verschiedenen Kamerawinkeln zu zeigen. Doch leider wendet „Ong-bak“ diesen Kunstgriff zu oft an und wenn man dann jede Menge Szenen dreifach hintereinander sieht, dann hemmt das den Fluss der Kämpfe teilweise. Schade, denn die Kloppereien sind so spektakulär, dass man die maue Verfolgungsjagd, die der Film noch bietet, gerne übersieht.
Schauspielerisch fährt man seine Erwartungen bei asiatischen Actionfilmen ja meist besser zurück, aber immerhin Hauptdarsteller Panom Yeerum schlägt sich besser als erwartet und liefert eine passable Leistung ab. Nur über die schlappen Nebendarsteller breitet man besser den Mantel des Schweigens.
Unterm Strich bietet „Ong-bak“ trotz einiger Schwächen in der Inszenierung fantastische Fights. Leider ist die Story extrem fade und die Actionmenge nicht hoch genug, um diesen Mangel wirklich zu überdecken, weshalb es hier nur zum Mittelmaß reicht.