Sicherlich mag Ong-bak seine Schwächen haben, zumindest Filmisch gesehen. Die Kameraarbeit, die Story, alles nichts Neues. Aber: Wer bitteschön guckt sich diesen Film auch an, um eine tiefgründige, "Denkfurchen auf der Stirn bildende" Geschichte bebildert zu bekommen? Richtig: Niemand! (Wer hat sich damals denn bitteschön Bloodsport angeguckt wegen der spannenden Geschichte???) Wenn wir über schauspielerische Fähigkeiten diskutieren wollen, gebe ich zu das van Damme mittlerweile nach einer unmenge von Filmen wenigstens hier wirkliche Fortschritte vorweisen kann. Einen Vergleich jedoch, was das Können im Bereich des Kampfsportes anbelangt, zwischen van Damme und Panom Yeerum, wäre ein Vergleich zwischen einer prima Ballerina und dem diesjährigen K1 Gewinner.
Für meine Person muss die Choreographie stimmen, die Fights müssen realistisch in den Bewegungen sein und zwar so realistisch, das das Gefühl entsteht da geht es wirklich zur Sache. Wenn man selbst jahrelang aktiv Kampfsport betrieben hat, wird man sehr wählerisch was die Choreographie angeht, weil man einfach sieht, ob derjenige auf der Mattscheibe es wirklich drauf hat oder nur eine mit Special Effects frisierte Luftpumpe ist. Wenn ich mir einen Martial-Arts-Film anschaue erwarte ich nicht wirklich eine tiefgründige Hollywood Story, sondern ich will Personen sehen, die jede Faser Ihres Körpers im Griff haben, was Sie zu körperlichen Höchstleistungen befähigt. Ich denke Panom Yeerum kann man getrost in dieser Sparte einordnen, ohne dabei Bauchschmerzen zu bekommen.
Zurück zum eigentlichen Thema:
Ong-bak dient allein dazu, dem grandios (sportlich) begabtem Hauptdarsteller Panom Yeerum eine Plattform zu bieten, seine Kampfkunst zu zelebrieren (das was hier gezeigt wird, ist wirklich eine Kunst).
Wie im Making of zu sehen ist, ist der gesamte Film OHNE Wires gedreht worden. Umso verblüffender ist die Tatsache, wie Panom Yeerum es schafft derart hoch, weit und elegant zu springen. Die Kampfsportszenen wirken an sich extrem realistisch. Auch wenn sie nicht, wie ab und zu behauptet wird, völlig „echt“ sind, sind sie mit Sicherheit nicht immer ohne Kontakt abgelaufen. ( Mal Ernsthaft, wem das nicht aufgefallen ist, der brauch wirklich eine Brille ) Ich würde bei diesem Film kein Gegner sein wollen (Autsch!).
Jeder Kampfsportler und Kampfsportinteressierte wird diesem Film mit Sicherheit etwas abgewinnen können: Nämlich das es nach Matrix auch immer noch Leute gibt, die das was Sie zeigen auch wirklich beherrschen, statt sich technischer Hilfsmittel bedienen zu müssen.
Ein Film muss meiner Meinung nach nicht mit viel Schnick Schnack und Firlefanz ausgestattet sein, um gut zu sein. Auch kleine Fehler kann man getrost verschmerzen, solange eins stimmt: die Essenz des Films ( und das ist in diesem Fall nicht die Story, wie jedem klar sein sollte ), und die stimmt hier mit Sicherheit! Fazit: Als ehemaliger Kampfsportler: 15/10 Punkten