Review

So deutsch wie es nur geht…10.11.2024

Der Rahmen

Es könnte alles so gut sein, bei Pfleger Paul, seiner Frau Julia und ihrer Tochter Lilly. Kleines Häuschen, man kommt gerade so durch, aber die Familie ist glücklich. Bis eines Tages Julia während eines Berglaufs zusammenbricht und stirbt. Nun muß Paul alles allein regeln, derweil ihm die Tochter sagt, die Mutter sei nicht tot, sondern eine Wolke im Dach des Hauses. Auch Julias Mutter leidet am plötzlichen Tod und versucht, Paul mit dem katholischen Glauben beizustehen. Und Paul? Läßt ( verständlich ) vieles schleifen, es droht der Verlust des Hauses aufgrund hoher Schulden, Zeit zum Trauern bleibt da kaum…man funktioniert, macht aber bei der Arbeit schwere Fehler, die zum Glück von der Stationsärztin ausgebügelt werden. Und so geht das den Rest des Films, bis sich, oh Wunder, alles wieder fügt, auch wenn Paul ( zum Glück ) nicht gleich wieder eine Frau an der Seite hat.

Gucken oder nicht?

Kann man, muß man aber nicht.

Warum?

Die erste halbe Stunde ist fein, Herr Lau ein angenehmer Darsteller, das Kind nervt nicht, und man fühlt natürlich mit, ist man doch in der gleichen Grundsituation…ach, wie so oft gemahnt einen der Film daran, daß man jede Minute seines Lebens nach bestem Wissen nutzen sollte…warum schreibe ich also diese Kritik…weiß ich auch nicht…zurück zum Thema: leider hat der Film die deutsche Krankheit der unnützen Länge. Es werden zweckfreie Nebenschauplätze aufgemacht, die nichts zum Fortgang der Geschichte beitragen, auch vergehen bestimmt 15 Minuten mit der immergleichen Situation Tochter auf dem Dachboden…nun, auch die Darstellerin der Mutter muß nach ihrem Filmtod noch bissl arbeiten, um den Scheck des Filmförderfonds zu bekommen…und so wird die Chose nach einiger Zeit vor allem recht langweilig. Lau und eine solide Regie reißen es raus, aber so ganz ist nicht klar, was der Film eigentlich will, außer behagliches Fernsehformat auf die Leinwand bringen. Da hätte man mit Straffung und Konzentration echt mehr draus machen können, ja, müssen…

Die Note

Kein wirkliches Highlight des deutschen Films, zu lang, man dreht sich im Kreis und erzählt dann doch nicht konsequent genug. Wenig hat hier Folgen, es plätschert so vor sich hin, und das ist schwach angesichts des doch recht ernsten Themas – nur 6/10.

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