Review

Neben "Story of Ricky" hat es doch tatsächlich noch ein weiterer Eastern auf die Beschlagnahme-Liste geschafft, und für eine handvoll Dollar konnte ich mir sogar die Uncut-Fassung besorgen. Das hätte ich mal lieber sein lassen sollen.

Denn der Film ansich ist eine einzige Katastrophe  in allen Belangen. Die Story passt auf einen Notizzettel und selbst diese klitzekleine Geschichte kann man gar nicht richtig verfolgen. Chan (David Tong Wai) will seinen Meister rächen. Seine Olle, die noch zufälligerweise die Tochter des Gurus war, will das Blutfließen nicht, kann Chan (der übrigens nichts mit Jackie Chan zu tun hat) aber nicht darin hindern, mit seinem He-Man-Schwert sich durch Horden von Gegnern zu metzeln. Nachdem Chan den Big Boss ausgeschaltet hat, ist der Fürst des Grünen Drachen mächtig angepisst, da er einen Pachtvertrag mit Guru-Boy hatte. Chan will sein Schwert niederlegen, doch es soll zum finalen Fight kommen.

Also ganz ehrlich, das Teil hier wäre niemals auf meine Liste gekommen, wenn er nicht auf dem §131-Einkaufsführer gelistet wäre. Denn es gibt unzählige Eastern, die verdammt gut sind und ganz wenige, die abgrundtief schlecht sind. Und neben "The Master mit den gebrochenen Händen" (Für die Unwissenden: Ein Schnipsel-Zusammschnitt aus Reste-Material von Jackie Chan´s Frühwerken, bevor er berühmt wurde, die zusammengeschustert absolut keinen Sinn ergeben) ist "Der Unbezwingbare Super Chan" der Anführer unter den Total-Gurken des asiatischen Kampfkinos der 70er/80er-Jahre.

Wenn wir die Geschichte mal außen vor lassen (bei der eh kein Schwein so richtig durchblickt), geht Chan seinen "Weg". Ungefähr alle 100 Meter wartet dann eine ganze Horde Bad Guys auf ihn, die ihm das Licht ausknippsen wollen. Alles gut und schön soweit. Doch von "Choreographie" scheint Regisseur Sun Yung bis dato nichts gehört zu haben. Es gibt im ganzen Film wirklich keinen einzigen Kampf, der mehr als eine Minute geht - und sollte er wirklich diese unglaubliche Länge von sechzig Sekunden erreichen, vernichtet den Kampf ein Schnitt-Gemetzel, der seinesgleichen sucht. Man kann es sich ungefähr so vorstellen. Chan steht vor Angreifern - kurze Close Ups von Luftsprüngen - Gegner tot. Richtiges Kung-Fu-Kombinationen? Ja, die gibt es nur - aber nicht in diesem Streifen

So geht diese Nonstop-Haudrauf-Action 40 Minuten, bis ich überhaupt gecheckt habe, dass da schon der Obermotherfucker getötet wurde (hää, wie denn jetzt ?!?) und wo die üblichen Genre-Vertreter enden, legt "Der Unbezwingbare" erst richtig los. Gnädigerweise muss ich sagen, dass  nach diesem Endkampf die Story einigermaßen ins Rollen kommt und Chan eine Charaktertiefe von einem getunten 2er Golf erreicht. Doch dieses Intermezzo ist nur von kurzer Zeit, und dann geht es wieder den übrigen fünfhundert Bad Guys an den Kragen. Und zwar wie gewohnt - in total schlecht choreographierten Kämpfen.
Natürlich sind gerade die Tötungsarten ziemlich brutal und kreativ (der Film muss ja aus irgendeinem Grund beschlagnahmt worden sein), aber dennoch gibt es wirklich viele härtere Filme in diesem Genre, wobei ich die Beschlagnahmung nur aufgrund der Stümperei des Regisseurs zurückführen kann, der zu blöd ist, ein paar ordentliche Moves zu zeigen, dafür aber umso kreativer bei den tödlichen Waffen bzw. Tötungsarten ist.

Ich weiß nicht, ob das an dieser Bootleg-DVD liegt, aber permanent beschleicht mich das Gefühl, dass auch hier aus verschiedenen Filmen alles zusammengeschnippelt worden ist, da weder Kämpfe, noch Story, noch Kameraführung oder sonst etwas einen Sinn ergeben. Natürlich ist dem nicht so, aber "Super Chan" fühlt sich so an. Da wird gekämpft, und "durch Zufall" kommen Charaktere, die eigentlich gefühlte 500 km von dem aktuellen Fight entfernt sein müssten, ins Bild gehoppelt, um die Sachlage zu ändern. Außerdem werde ich das Gefühl nicht los, dass sich Chan durch sämtliche Kontinente kämpft (Hier mal Wüste, da mal ein Meer, da mal einre deutsche Buche und ich glaube, den Eifelturm hab ich auch in einer Szene erblickt).

Also, alle die auf Eastern stehen, und nicht auf so ein "Easter-Egg" reinfallen wollen: Lasst es einfach sein. Es ist Geld- und Zeitverschwendung, sich um diesen Film zu kümmern. Lediglich für 131er-Komplettisten interresant.

1/10

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