Review

Staffel 3

Die Aufmachung ist ja wirklich toll, leider voller hanebüchender Logikfehler und nerviger subtile Beeinflussungsversuche der Zuseher. Seit wann verwenden Gorn Schildtranspondercodes, die einfach so gelesen werden können? Wie kann es sein, dass die Navigatorin ein Gorn-Schiff fliegen kann, obwohl sie auf dem völlig fremdartigen Interface und Cockpit nie geschult wurde? Der Captain riskiert mehrmals die Zerstörung der Enterprise um Haaresbreite? Auf die Schnelle werden hoch-komplexe, nie erprobte und höchst fehleranfällige techniche Lösungen per Fingerschnipp erfolgreich verwirklicht? Männer, die für Frauen kochen, putzen - sie bedienen, Gefühle zeigen, weinen, ihren Herzdamen offen ihre Verlustängste artikulieren? Wieso wurden so viele Rollen mit Schwulen und Lesben besetzt - will man werben, erziehen oder ist es einfach nur eine skurrile Freak-Show? Die Crew mitsamt Männern findet Gefallen daran eine Hochzeit zu planen, sie vorzubereiten und ihr ungeduldig entgeggen zu fiebern? Sämtliche Direktiven und Befehle werden mißachtet, ein Krieg risikiert und das Leben der gesamten Crew aufs Spiel gesetzt, wegen eines persönlichen privaten Interesses einer Einzelperson? Ein Unsinn folgt dem nächsten. Ein Brückenoffizier mißachtet Befehle des Vorgesetzten und gefährdet alles, bekommt aber dafür nur eine strenge "Ermahnung" und Nachhilfe anstatt degradiert oder suspendiert zu werden? Was kommt als nächstes? Borg, die stricken - Klingonen in rosa Tütüs - ein neuartiger Warpantrieb, der auch Pupslaute ausstoßen kann, die Gegner verwirren oder mit seinem Gestank zu betäuben vermag? Einige Ergänzungen: Vielleicht wäre es den Produzenten mal möglich eine Folge ohne Homosexuelle, verdrehte Geschlechterrollen und geschlechter-untypischen Frauen/Männern abzuliefern? Navigatorin Lt. Ortegas mit kahl rasierten Seiten über den Ohren (sog. Undercut Look) ist keine herausragende Persönlichkeit im Plot und wird auch von Melissa Navia nicht sonderlich überragend gespielt - sie ist praktisch maskulin in einem weiblichen Körper - ich habe nichts dagegen, nur als Heldin ist sie einfach unsympathisch und wirkt deplatziert - die alten Star Trek Produktionen verstanden es, charismatisch einzigartige glaubhafte Persönlichkeiten zu installieren - hier im neuen Star Trek Style gelingt das nur noch bei einigen wenigen. Grandios wäre auch eine Unterlassung fortlaufend subtiler, d.h. unterschwelliger Beeinflussungsversuche. So wird z.B. in Folge 9 nebenbei von der Lieferung eines Impfstoffes geredet, konnten die Drehbuchautoren nicht einfach Heilmittel oder Medikamente sagen? Hier wird Meinung geschickt verpackt transportiert - so wie es heute auch in Zeitungen und Nachrichtensendungen häufig der Fall ist. Die schauspielerischen Talente einiger Darsteller sind leider schwach, in sehr angespannten, schwierigen, rührenden, hoch-emotionalen Situationen wirken viele wie üblich kühl, reserviert, steiff. Kirk und die Sicherheitsoffizierin Lieutenant La'An Noonien-Singh sind positive Ausnahmen, auch Spock ist noch passabel, der Rest ist eher eine recht schwache Besetzung.

Fazit: Das beste neumodische Star Trek - aber die erzählten Geschichten und Szenen sind teilweise absolut nicht glaubhaft, total abenteuerliche Märchenstunde und debile Comedy. (6/10) 

Details
Ähnliche Filme