Review
von aanrud
Staffel 1
"Obi-Wan Kenobi" füllt gut eine schon seit längerem bestehende Lücke zwischen den Teilen III und IV der Filme der Star Wars Saga. Am Ende des dritten Teils kommt es zum Kampf zwischen Kenobi und seinem Padawan Anakin Skywalker, der sich beeinflusst durch den Imperator für die böse Seite der Macht entschieden hat. Skywalker verliert und wird schließlich vom Imperator in Darth Vader verwandelt. Währenddesessen bekommt seine Frau Padme Zwillinge und stirbt kurz nach der Geburt. Anakins Nachkommen, Prinzessin Leia und Luke, werden an verschiedenen Orten - versteckt vor dem Zugriff des Imperiums - gebracht. Leia wird Pflegekind der Organas auf Aldeberan, während Luke fortan auf Tatooine bei seinem Onkel Owen lebt. Auch Obi-Wan lebt hier und hat ein Auge auf den jungen Skywalker. Soweit ist die Handlung aus dem dritten Teil der Kinofilme bekannt (mit einer Zusammenfassung dieser Ereignisse beginnt auch die vorliegende Mini-Serie). Wenn Teil IV dann Leia und Luke als junge Erwachsene zeigt, fragt man sich natürlich, was in der Zwischenzeit passiert sein könnte. Darüber gibt die Mini-Serie um den Jedi-Meister Kenobi eine erste Antwort. Ohne zu viel zu verraten, sei an dieser Stelle angedeutet, dass eine Reihe neuer Figuren auftreten, die schlüssig in das Star Wars Universum eingeführt werden, zum Beispiel die "Dritte Schwester", eine Inquisitorin, die vor allem auf Kenobi Jagd macht, Haja Estree, der sich als ein falscher Jediritter ausgibt, oder Tala Durith, die als Leutnant der imperialen Truppen Kenobi in entscheidenen Momenten helfen kannn. Als Leia Organa entführt wird, womit man Kenobi eine Falle stellen möchte, wird dieser gut zehn Jahre nach dem dritten Teil gezwungen, wieder in Erscheinung zu treten, um zu versuchen, die Prinzessin zu retten.
Uns als Familie hat diese neue Serie Spaß gemacht, gab es doch ein Wiedersehen mit alten Charakteren und ihren Schauspielern (überzeugend Ewan McGregor als Obi-Wan Kenobi) oder ein Kennenlernen neuer Figuren wie Kawlan Roken (gespielt von O'Shea Jackson Jr.). Insbesondere die Kinderdarsteller von Leia und Luke haben uns (und unsere Kinder) überzeugt. Von einem "Over-Acting", was man häufig bei so jungen Mimen sieht, war hier nichts zu spüren - sie fügten sich schnell in den Handlungsablauf, der spätestens ab der zweiten Folge enorm an Fahrt aufgenommen hat, wenngleich die doch eher ruhigere Erzählweise, wie sie die Teile IV bis VI auszeichnet, wieder aufgegriffen wird. Überhaupt findet sich so manche Homage an die ersten verfilmten Teile der Star Wars Geschichte. Die Tricktechnik wirkt zum Teil etwas einfacher, als man sie von anderen Star Wars Serien oder den ersten drei Teilen her gewohnt ist. Es scheint, als ob Regisseurin Deborah Chow den Übergang zwischen den Filmen hier auch optisch glätten will. Sicherlich steckt aber trotzdem ein enormer Aufwand dahinter.
Alles in Allem stellt die Mini-Serie eine gelungene Fortführung der Star Wars Geschichte nach dem dritten Teil der Filme dar und füllt einen ersten Teil einer noch sicherlich ergiebigen "Leerstelle" hin zum Teil IV. Wir würden uns wünschen, dass die Serie mit weiteren Staffeln fortgesetzt wird.