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Jack the Iranian Strangler

Eine Journalistin kommt in die zweitgrößte Stadt des Irans um dort einem Serienmörder hinterherzuforschen, der eine Prostituierte nach der nächsten erdrosselt ohne dass die Behörden wirklich etwas dagegen tun würden… Basierend auf einem wahren Fall. Bis dass sich die Gänsehaut aufdröhnt…

Röcheln vor Sternenstadt

„Holy Spider“ ist eines der unsittlichsten und besten filmischen Gemälde aus dem nahen Osten überhaupt. Über Serienmörder und Faschismus, über Freiheit und dem Fehlen dieser, über Männer und Frauen, Gewalt und Beharrlichkeit, Glauben und den Missbrauch von diesem. Ein starker Krimi, ein starkes Gesellschaftsporträt. Er beleuchtet weit mehr als „nur“ einen perfiden Serienkiller. Er legt Finger immer wieder in Wunden, die längst noch nicht verheilt, auskuriert oder eben überwunden sind, die sogar teilweise bis heute noch regelmäßig aufreißen. Und das ist der wahre Horror, der noch länger und kopfschüttelnder bei einem bleibt als die ebenso nicht zimperlichen, schlicht eiskalten Mordsequenzen, die fast schon Platz in einem Exploitationer a la „Maniac“ Anfang der 80er einnehmen könnten. Das reicht schon für eine dicke Empfehlung weit über Thrillerfantum hinaus, da alle verschiedenen Schichten ähnlich viel Spielraum und Beleuchtung bekommen. Und da habe ich die teils fast futuristisch klingenden Bässe und Synthies über spinnenartigem, nächtlichem Stadtfunkeln (fast nahe „Blade Runner 2049“) oder die extrem schonungslosen Performances noch gar nicht beleuchtet. „Holy Spider“ ist höllisch intensiv, dicht und beachtenswert. 

Leichen und andere Probleme

Fazit: stilvoll, brutal, spannend, gesellschaftlich relevant, vielperspektivisch… „Holy Spider“ ist oft genug „holy moly“! 

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