Mit seiner Beharrlichkeit, in einer Tour miese Werke abzuliefern, ist der Filmschaffende Jochen Taubert so ziemlich einzigartig in Deutschland. Mittlerweile dreht er mit dem Stadtlohner Filmteam wahrscheinlich nur noch, um in geselliger Runde Spaß zu haben wie andere sich zum Grillabend treffen. Allerdings ist vorliegendes Machwerk weniger abwechslungsreich als einige seiner Vorgänger.
Krankenschwester Alina trifft es doppelt und dreifach: Erst kann sie wegen des lauten Beischlafs ihrer Nachbarn nicht einschlafen, dann muss sie einen Einbrecher kaltstellen und zu allem Überfluss versuchen durch Radioaktivität verseuchte Untote in ihre Wohnung zu gelangen. Nach einiger Zeit versucht sie zu ihrem Bruder Markus, einem Mönch zu gelangen, doch auch dieser ist bereits zum Zombie mutiert…
Ganz nackt ist Hauptdarstellerin Alina Lina zwar nicht unter Zombies und die meiste Zeit auch eher allein in einer austauschbaren Wohnung unterwegs, mehr als Unterwäsche trägt sie allerdings kaum. Ein zweiter Handlungsstrang beschäftigt sich mit Mönch Markus, der, wenn er nicht gerade eine Nonne foltert, einen Apothekenbesuch unternimmt, um im selben Gebäude an eine Samenbank zu geraten, - mit welchen Sekreten hier Späße betrieben werden, erklärt sich also von selbst.
Leider tauchen nur wenige Zombies auf, die Inszenierung ist erwartungsgemäß sparsam ausgefallen und selbstverständlich kommt die Maske nicht über farbige Kontaktlinsen hinaus.
Auch diverse Gewalteinlagen enttäuschen aufgrund harmloser Darstellungen und der deutlichen Zuhilfenahme von billigsten Computereffekten, was selbst bei kleinen Blutspritzern der Fall ist. Immerhin ist etwas Gekröse in Form von Würstchen oder anderen Schlachtereiabfällen bei offenen Körperpartien verwendet worden.
So spricht Alina in regelmäßigen Abständen mit sich und ihrer Handpuppe (was mithilfe einer Nachvertonung mit komplett anderer Stimme sogar witzig hätte werden können), die Stippvisite in einem Gebäude mit dem Schild Botschaft der russischen Förderation verläuft ohne nennenswerte Pointe und einmal mehr sind die Outtakes die einzig humorigen Szenen des kompletten Werkes.
Technisch ist „Nackt unter Zombies“ das erwartbare Debakel und auch darstellerisch sticht niemand positiv hervor, zumal kein Gastauftritt eines C-Promis zu vermelden ist. Zwar ist der Score partiell recht gekonnt arrangiert, doch meistens passt er nicht zu den entsprechenden Szenen, was ebenfalls typisch für Taubert ist. Der bleibt seiner überaus trashigen Linie treu, doch aufgrund weniger Figuren und eher eindimensionalen Abläufen unterhält der Stoff noch weniger als gewohnt.
3 von 10