Mit seiner Verfilmung der gleichnamigen ‚Manga’- Vorlage, „Crying Freeman“ ( „Der Sohn des Drachen“ ), erschuf der französische Regisseur Christophe Gans ein wegweisendes, international gelobtes, mystisches Actionthriller – Drama, das sich aus der Masse der akuten Hollywood – Action wohltuend abhebt.
Als europäisch-kanadisch-asiatische Koproduktion vermeidet Gans weitgehend jeglichen Hollywood – Kitsch und Klischeemüll und entwickelt einen niveauvollen eigenen Stil, deutlich angelehnt an den eines John Woo. So kommt beim Anschauen von „Crying Freeman“ fast das gleiche Gefühl auf, einen stilvollen, anspruchsvollen, ergreifenden, fesselnden, erfrischend unverbrauchten und grandios inszenierten Film geboten zu bekommen, wie es sich beim ersten Anschauen von „The Killer“ einstellte.
Neben furiosen, der Realität fast schon etwas entrückten und dennoch nicht unglaubwürdigen Actionszenen mit spektakulären Stunts, vielen schön choreographierten Zeitlupen – Einstellungen, einem akzeptablen Härtegrad und epischer Musik, bekommt der Zuschauer nämlich noch eine bewegende, fast mythisch erzählte Geschichte mit ausgefeilten Charakteren und ruhig inszenierten Dialogen geboten, mit Handlungsebenen irgendwo zwischen Liebes-, Korruptions- und Yakuza - Drama; und das ist nun keinesfalls die Regel im Genre und hebt den Film deutlich von der Konkurrenz ab.
Überzeugend auch die Darsteller in ihren Rollen, Mark Dacascos ( „The Crow“ [TV-Serie] ) hier sicherlich mit der bislang besten Leistung seiner Karriere, aber auch die restlichen Schauspieler ( teils mehr oder minder bekannte Hollywood- und Asien-Kino – Gesichter ) überzeugen voll und ganz.
Abschließend kann also gesagt werden, dass „Crying Freeman“, der in Europa und Asien, v.a. bei Insidern, durchaus bereits einen adäquaten Status besitzt, ein äußerst überdurchschnittlicher Ausnahmefilm mit großem Klassiker- und Geheimtipp- Potential ist.