Review

Doris Dörrie galt ja mal Ende der Achtziger als sowas wie die große Hoffnung des deutschen Films. Verstehen konnte ich das nie. Auch wenn ich nicht alles gesehen habe, was Frau Dörrie bisher abgeliefert hat. Diejenigen Filme, die ich gesehen habe hinterliesen immer einen höchst mediokren Eindruck. Zu gut, um sich darüber aufzuregen, aber irgendwie lies einen das Ganze auch immer irgendwie kalt. Bin Ich Schön? kommt leider auch nicht über gute Ansätze hinaus.

In diesem Film, der teils in Spanien teils in Deutschland spielt, haben also diverse Protagonisten so ihre liebe Mühe mit der Liebe, dem Leben, Beziehungen un dem Glauben an sich selbst.

Der Film kommt erstmal wie ein klassischer Episodenfilm daher, die am Ende alle zusammen laufen und die Verbindung der einzelnen Charaktere zueinander aufzeigen. An sich ja ein probates Mittel, haben doch Altmeister wie Robert Altman gezeigt wie man sowas macht. Leider ging das hier ziemlich in die Hose. Die Verbindung ist leider eine ziemlich beliebige, nämlich familiärer Natur. Geht natürlich immer, eine etwas logischere Auflösung hätte ich mir trotzdem gewünscht. Die Ausgangsposition für alle beteiligten Personen ist sehr deprimierend. Man bekommt viele Charaktere serviert die an sich und ihrem Leben gescheitert sind und sich mal mehr mal weniger damit arrangiert haben. Irgendwie erinnert das alles auch ein wenig an Mendes und sein American Beauty. Dörrie benutzt dabei ähnlich drastische Mittel wie Mendes, man nehme nur den versuchten Selbstmord der Geliebten von Werner und seine verzweifelten Versuche die Blutspuren zu beseitigen. So ist es auch schwer zu fassen, was den Film so mittelmäßig macht, sind doch durchaus einige gute Idden im Drehbuch enthalten. Leider werden diese nicht konsequent aufgeführt. Immer dann wenn eine Episode interessant wird, kommt der Wechsel zu nächsten und wenn dann die entsprechende wieder an der Reihe ist hat man das Gefühl was wichtiges verpasst zu haben. Seltsam auch die Entscheidung die spanischen Charaktere auch mit deutschen Schauspielern zu besetzen. Nicht daß diese ihre Sache hier irgendwie schlecht machen würden.

So aber hinterlässt einem der Film doch trotz seiner durchaus interessanten Anlage sehr gleichgültig. Etwas überspitzt könnte man die moralische Essenz des Films mit "Sei nicht so deutsch drauf, werd locker wie die Spanier" zusammenfassen, was nicht nur keine gänzlich neue Erkenntnis ist, sondern so auch ziemlich platt und unreflektiert daherkommt. Von mir also konsequenterweise für diesen Film:

05/10

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