Review

Ich hatte mir den Vorteil ermöglicht, uninformiert und damit unbefangen in den Film zu gehen. In Folge war auch nach einer halben Stunde noch nicht zu ergründen, wohin die Reise geht. Reise ist ein Stichwort, jene erlebt ein Mädchen mit ihrem Vater, bzw. Erinnerungen diesbezüglich einer erwachsenen Frau. Gemäßigtes Tempo, viel aus dem Leben, zwischendurch das eine oder andere Fragezeichen, offensichtliche Schwermut. Nächstes Stichwort an der Stelle. Auf wohlige Coming Of Age Momente, welche den Zuschauer positiv berühren, ggf. eigene Erinnerungen wecken, folgt immer wieder ein Kloß im Hals, jene unterbewusst und unaufdringlich in die Handlung eingefügt. Eine meisterhafte Inszenierung, vor allem auf der Basis von wunderbarer Kameraführung, toller Musik und natürlich exzellenten Darstellern. Als Kind ist man authentisch, Erwachsene allerdings existieren in Rollen, tragen ihre Masken, beides mal mehr, mal weniger, je nach Notwendigkeit, aber auch körperlicher/psychischer Verfassung. Letztes Stichwort. Was hält einem am Leben, oder wer? Und ist so ein Halt, eine externe Kraft, der Sinn des Lebens, oder sollte das Sein eine autarke Entscheidung sein? Der Film beantwortet solche Fragen nicht, aber fühlt sich bewegend hinter Worte, Blicke und Gesten. Das kann Kino.

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