Wie bereits mehrfach in den Reviews erwähnt, so würde auch ich sagen, dass der politische Hintergrund den Reiz dieses Italo-Westerns ausmacht. Die Kombination aus beidem funktioniert wirklich gut und gibt der ansonsten eher simplen Rachegeschichte eindeutig mehr Komplexität (was ja bei Western-Storys eher selten der Fall ist).
Dass die im Film beschriebene Ermordung des Präsidenten Garfield natürlich stark an den Mord an John F. Kennedy angelehnt ist, ist nicht zu übersehen. Selbst Szene des Attentats entspricht fast 1:1 dem Szenario des Kennedy-Mords (ein Thema, das zur Entstehungszeit des Films, nämlich 1969, anscheinend noch unbedingt in einem Film verarbeitet werden wollte).
Gut gemacht ist das alles auf jeden Fall. Denn neben der guten Story ist auch der Rest handwerklich solide. Kamera und Optik sind ausgezeichnet, die Actionszenen flott inszeniert, und die Musik von Luis Enriquez Bacalov ("Django") ist brillant! Also alles da, was einen guten Italo-Western auszeichnet.
Leider sind aber auch die negativen Seiten des Genres vorhanden: denn Schwachpunkt ist ganz klar Hauptdarsteller Giuliano Gemma, der den obligatorischen Unsympathen als Hauptperson gibt. Dieser ist einer dieser typischen strahlenden Saubermann-Helden, der ständig hohle Macho-Sprüche klopft und den man als Zuschauer eigentlich nur hassen kann. So ein Charakter mag bei einem Clint Eastwood noch okay sein, bei Milchgesicht Gemma wirkt das peinlich. Glücklicherweise ist das der einzig wirkliche Minuspunkt des Streifen (zugegebenermaßen aber ein gewichtiger), weshalb trotzdem ein guter Vertreter des Genres dabei herausgekommen ist.