Mehrere Lehrer, der Vorstand und sogar der Hausmeister der Wootton High School werden entführt und wachen in Ketten gefesselt in irgendwelchen dreckigen Zellen auf, wo sie eine maskierte Gestalt namens "The Warden" nicht nur darüber in Kenntnis setzt, dass ihnen eine Bombe ins Genick gepflanzt wurde, sondern dass sie auch live ins Internet gestreamt werden und sie sich nun zur Belustigung irgendwelcher Viewer selbst verstümmeln sollen... und wer am Ende jeder Runde vom Publikum die wenigsten Likes eingefahren hat, muss den Löffel abgeben! Nachdem zwei der etwas störrischeren Anwesenden direkt mal der Kopf weggesprengt wird, ist der Rest der Bagage direkt doch sehr viel motivierter, das perverse Spielchen mitzumachen. Während sich die Lehrerin Rachel und die anderen nun selbst mit Teppich-Messern, Hämmern und Akku-Bohrern malträtieren und so darüber nachgrübeln, warum ausgerechnet sie in diese prekäre Lage geraten sind, versuchen die beiden Detectives Casey und Tanner noch rechtzeitig dem Signal-Ursprung der Seite im Dark Web auf die Spur zu kommen... Ganz augenscheinlich hat sich Kameramann und Regisseur Michael Su für den vorliegenden Folter-Porno an der dingy Ästhetik der "Saw"-Franchise orientiert und ist dabei sogar soweit gegangen, sich mit Costas Mandylor den Hoffman-Darsteller der Kino-Originale für seinen kleinen Independent-Streifen zu holen und diesen hier als "Jigsaw"-Plagiat "The Warden" auftreten zu lassen... was zu keiner Zeit bereits im Drehbuch als auch final on screen der vielschichtigeren Darstellung eines Tobin Bell in der besagten Rolle das Wasser reichen kann, aber das das hat wohl auch niemand wirklich erwartet. WAS man sich hingegen wohl nach nun schon fast zwanzig Jahren voller billiger Rip-Offs derselben Machart hätte erwarten können, sind ein paar neue Ideen, die dem Ganzen ein wenig eigenes Profil verpassen und dafür sorgen, dass die Chose sich nicht schon während des Ansehens direkt wieder aus dem Gedächtnis verflüchtigt, denn "Death Count" (der wohl auch unter dem nichtssagenden Titel "Numbers" läuft) ist nur ein bestenfalls viertklassiger Abklatsch geworden, der die *ähem* "Finesse" der "Saw"-Streifen in wirklich keiner Beziehung erreicht und sich deshalb ganz schnell innerhalb der Flut ähnlich dumm-blutiger Splatter-Ware verspielt. Immerhin, die wirklich eklatanten Qualitäts-Unterschiede zu den besagten Vorbildern werden einem da zumindest doch ganz brühwarm vor Augen geführt (der Versuch eines finalen Twists ist hier mehr als cringe!), so dass man diese im Anschluss doch wieder ein wenig mehr zu schätzen weiß... und da nützt es auch wirklich überhaupt nichts, dass sich "Death Count" recht self-aware gibt und sowohl "Saw" als auch "Hostel" in den Dialogen erwähnt. Die sanfte Internet- und Social-Media-Kritik à la "Untraceable", die da zwischen den Zeilen eingebracht wird, verleiht dem Ganzen da natürlich auch nicht mehr Substanz. Während Costas Madylor seinen Part noch ganz gut über die Runden bringt und die Angelegenheit einigermaßen unbeschadet und mit intakter Würde übersteht, sieht der kürzlich verstorbene Michael Madsen dagegen als Penner-Polizist hier einfach nur schockierend scheisse und wie direkt aus der Gosse gezogen aus (und dass weder das blaue Auge noch die genähte Wunde an der Stirn da im Film je kommentiert werden, lässt doch glatt die Vermutung aufkommen, dass beides echt sein könnte!). An dem durch und durch stupiden Skript hat übrigens auch Low-Budget-Veteran Rolfe Kanefsky rumgewerkelt, was aber offensichtlich nichts genützt hat. Fazit: "Death Count" nicht der allerschlimmste Torture-Porn-Hobel, der mir je unter die Augen gekommen ist, leistet der völligen Verblödung des Genres aber trotzdem aktiv Vorschub...
2/10