Was für ein wunderbarer Film...
Bis eben habe ich mir "Piaffe" endlich zu Gemüte führen können. Er war für mich vor allem auch eine persönliche Reise zurück in meine eigene Vergangenheit, als ich anno 2001 [also mit gut 21 Jahren] begann, bewusst in die Welt von BDSM und Fetisch einzutauchen. Mein "persönlicher Leitstern" war hierbei sehr schnell die tiefe Faszination für das ästhetische - wie zugleich sehr sensitive - Human Ponyplay gewesen...
Nun ist "Piaffe" klar kein reiner "Szenefilm" [= zum Glück nicht!]. Aber die "sexuellen Fetischkomponenten" - die er u. a. dennoch aufgreift - sind so herrlich feinfühlig, unschuldig und ästhetisch-sensibel in Szene gesetzt worden, das sie für mich fast schon einer kleinen Offenbarung nahe kommen. Denn ich hätte wirklich nicht mehr geglaubt - gerade auch in dieser heutigen Zeit - einen thematisch so gelagerten Film erleben zu dürfen, der es nahezu spielerisch versteht Essenzen wie Sensibilität/Sensitivität, Vertrauen, Verlangen, Stolz, Demut, Anmut, Verwirrung und Liebe, so dermaßen behutsam miteinander zu verbinden...
Ganz ehrlich: für mich waren es nicht nur "nostalgische Coming of Age" - Erinnerungen - sondern eben auch eine akute Dankbarkeit dafür, daß es tatsächlich noch möglich ist, intelligent-subtiles Kino ohne Tabubruch [oder einem permanenten moralisieren] zu erschaffen!
Sicher: "Piaffe" ist kein Film für die "breite Masse" - aber das soll er auch nicht sein. Denn: "die Richtigen" wird er dennoch für sich finden! Und eben auch dafür bin ich wirklich sehr dankbar...