Review

Während einer Spendengala wird Sarah Jordan eine unbedarfte, verheiratete Amerikanerin, die in der britischen Society zuhause ist ­ Zeugin eines glühenden Appells, vorgebracht von einem Außenseiter: dem gesellschaftskritischen Humanisten Dr. Nick Callahan. Sein Appell im Namen der unter seiner Obhut stehenden Flüchtlingskinder gibt Sarahs Leben die entscheidende Wendung. Angezogen von Nick und seinem Anliegen gibt sie ihr beschütztes Leben in England auf, um sich an seiner Seite für die Unterstützung der Flüchtlingslager einzusetzen.

Also wenn dieser Film mal nicht ein reines Egoprojekt von Miss Jolie war dann weiß ich auch nicht mehr. Sie ist ja bekannt das sie sich speziell für die Afrika Hilfe sehr engagiert und jedes Kind adoptiert das nicht bei drei auf den Bäumen ist und genau auf diese Thematiken beschränkt sich die Handlung von Jenseits aller Grenzen.
Aber bei aller Liebe für die Sorgen und Nöte anderer Regionen, diese Moralbotschaft dermaßen mit dem Preßlufthammer ins Hirn zu trichert ist eher penetrant als Unterhaltung mit Message. Das ganze ist als Drei-Akte-Oper aufgebaut. Nachdem Sarah nach einer kurzen Mitleidsansprache ein Tränchen vergießt ist sie sofort Feuer und Flamme, verläßt quasi stantepede ihren Ehemann und reist nach Äthiopien um die Mutter Theresa raushängen zu lassen. Der Zuschauer darf eine muntere Bildsammlung von hungernden Menschen, verletzten Frauen, Warlords und dreckigem Wasser genießen. Immerhin ist die Landschaft schön.
Weiter gehts nach Kambodscha, wo wir dieselbe Geschichte in grün erzählt bekommen, lediglich noch um das Thema Landminen erweitert. Mittlerweile hat sich Sarahlein natürlich in den feschen, hilfsbereiten, und all around good guy Doktor verknallt und sehen sie im letzten Kapitel durch Tschtschenien im Schnee stapfen im schönsten Kriegsgewimmel, denn ihr Schatzilein wurde dort entführt. Nach über zwei Stunden erlöst den Zuschauer und die beiden Liebenden eine Landmine vor noch mehr Schmonzes.
Auch wenn ich mich wiederhole, nichts dagegen das auch Unterhaltungsfilme mal auf die eine oder andere reale Problematik auf dieser Welt hinweist, aber es sollte nicht so sein das man einen Haufen Probleme fast als Doku verfilmt und ein bißchen Unterhaltung reinstrickt. Ich mußte mich wirklich selbst mit Gewalt durch den Melodram-Quark prügeln und die gutgemeinte Message ging schlußendlich komplett an mir vorbei. Mich hat es wirklich gewundert das am Ende nicht auch noch mehrere Spendenkonten eingeblendet wurden. An der Kinokasse ging der Streifen auch mit Anlauf baden und man kann echt verstehen warum.
2/10

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