Ticket ins Paradies (2022)

Starpower & Traumstrände

Vor 70 Jahren hätte es „Ticket Ins Paradies“ ebenso geben können, er hätte mindestens genauso funktioniert, nur wohl mit beispielsweise Cary Grant und Audrey Hepburn oder Jimmy Stewart und Jean Arthur. Und dieser Throwback in seligere Screwballkomödienzeiten ist grundsätzlich schön anzusehen. Clooney & Roberts sind immer noch absolute Stars mit genug Charisma, Kraft und Charme. Beide zusammen sind grau meliertes Dynamit, man merkt enorm dass sie sich auch privat kennen, mögen und lesen können. Dazu eine sehr natürliche jüngere Generation rund um ihre Filmtochter, tolle Landschaften, die Lust auf Urlaub machen, und wenig Leerlauf. Fertig ist eine Feel-Good-RomCom wie sie dermaßen routiniert nur aus Hollywood kommen kann. Mit allen Pros wie Cons… Erzählt wird von einem längst geschiedenen Pärchen, das missmutig zusammen nach Bali reist für ihre gemeinsame Tochter und ihre vorschnelle Verlobung und neuen Partner…

Sichere Bänke

Jeder weiß, wie’s ausgehen wird - und dennoch haben alle eine gemütliche Fahrt?! Ja, diese Gleichung geht ziemlich auf in „Ticket ins Paradies“. Audiovisuell bzw. von der Regie her völlig uninspiriert und by the numbers. Aber die Orte und Stars retten gehörig. Vor allem wie gesagt Clooney und Roberts habe ich länger nicht mehr spaßiger und pfiffiger gesehen. Fast wie in ihren besten Zeiten. Einspieltechnisch mag die Zeit der großen Namen in Hollywood vorbei zu sein - aber dass ihre gewisse Magie auch mit um die 60 noch funktioniert, das wird nach „Ticket ins Paradies“ keiner mehr anzweifeln. Unaufgeregt, eingespielt, klischeehaft. Ein richtig guter Film geht anders. Aus der Zeit gefallen. Was heutzutage aber fast frischer wirkt als der daueraugenzwinkernde und metanervige Zeitgeist. Für mich zumindest. Vielleicht werde ich aber einfach langsam zu alt für den Scheiss… So tropisch wie lethargisch. Handzahm, halbgar, homogen. 

Peoples Champion?

Fazit: die Chemie der beiden Superstars sprüht Funken, egal ob in Liebe oder Streit. Die Strände, Palmen und das Wetter sind super. Charmantes Starkino der klassischen Gangart. Einer, wo die Eltern gerne mitgucken. Fast schon erfrischend altmodisch und überraschungsarm. Für mich jedoch eher ein teurer Lückenfüller mit Topwetter und einem famosen Duo Roberts/Clooney, das unter Strom steht, um zu beweisen, dass sie noch nicht zum alten Eisen gehören oder zumindest auch im höheren Alter noch Zuschauer und Sympathien ziehen.