Weil sie ihr Fluchtwagen-Fahrer feige im Stich gelassen hat, nehmen die drei Gangster Alex, John und Cody nach einem Überfall auf eine Pfandleihe die zufällig anwesende Grace als Geisel und machen sich mit dem Auto der jungen Frau aus dem Staub. Um der Polizei aus dem Weg zu gehen, sucht man einige Stunden später nach Einbruch der Dunkelheit Unterschlupf auf einer abgeschieden gelegenene Farm... und gerät prompt in den nächsten Schlamassel: Die dort hausende Sippe hat nämlich nicht mehr alle Latten am Zaun und kidnappt sich auch gerne mal irgendwelche Leute von der Straße weg, denen das derangierte Familien-Oberhaupt - ein ehemaliger Chirurgen-Opi mit mentaler Macke - dann bei vollem Bewusstsein die Organe entfernt, um sie auf dem Schwarzmarkt zu verscherbeln. Klar, dass das kriminelle Trio nun als nächstes auf dem OP-Tisch landet... Ryûhei Kitamura adaptiert bei seinem "The Price We Pay" recht ungeniert das Story-Template von Robert Rodriguez' "From Dusk Till Dawn" und lässt eine anfängliche Gangster-Geschichte folglich mittendrin in reine Genre-Gefilde kippen... in diesem Fall jedoch nicht zum Fun-Splatter-Streifen mit Vampiren, sondern halt eben wesentlich "ernsthafter" in Richtung des Alltime-Classics "Texas Chainsaw Massacre". Da hier jedoch mit einer jener ach-so-typischen Einleitungs-Szenen der spätere Sujet-Wechsel mal kräftig angeteasert wird, geht der Angelegenheit im Gegensatz zu besagtem Vorbild (still: not a fan, but credit where it's due!) jedweder Überraschungs-Effekt vollkommen ab, weswegen man sich als Zuschauer förmlich durch die als schlichtweg uninteressant empfundene erste Film-Hälfte kämpfen muss, in der weder notwendige Exposition gereicht wird noch die Charaktere richtig gesetzt werden. So ist aus "The Price We Pay" leider ein ziemlich inhaltsleeres Machwerk geworden, das dann im Gegensatz zu einem "Midnight Meat Train" oder "Versus" nicht einmal besonders Style-verliebt oder visuell auffällig daherkommt, sondern einfach nur wie ein x-beliebiges Splatter-Filmchen von der Stange wirkt... und um viel mehr handelt es sich hierbei auch tatsächlich nicht, zumal hier ja auch die erzählerischen Schlenker der Handlung mittlerweile echt abgegriffen erscheinen und längst nicht mehr so frisch wirken wie noch in Kitamuras sehr viel überzeugenderem Schocker "No One Lives - Keiner Überlebt!". So wirklich von Belang für die Gorebauern sind da also nur die letzten 30 Minuten, in denen es Torture-Porn-mäßig mit Operationen am lebenden Objekt, einigen übertriebenen F/X- und Masken-Einfällen und einem finalen Stacheldraht-Kill, der sogar noch vergleichbare Momente aus "Prison" und "Silent Hill - Willkommen in der Hölle" toppt, gut abgeht. Ob es sich aber lohnt, nur aufgrund der Aussicht auf passables Geschmodder dranzubleiben und sich durch 'ne Dreiviertelstunde Langeweile zu quälen, muss jeder mit sich selbst ausmachen... das ist wieder mal der Preis, den man als Fan des Genres zahlen muss...
4/10