Fünf weitere Home-Movies aus der Hölle... "Shredding": Vier Freunde steigen für ihr "Jackass"-likes Video in einen stillgelegten Club ein, in dem einst die Musikerinnen der Punk-Band Bitch Cat während eines Brands zu Tode getrampelt wurden... und in dem immer noch die Geister der Verstorbenen umgehen... "Suicide Bid": Um in die Studentinnen-Verbindung "Beta Sigma Eta" aufgenommen zu werden, soll sich die junge Lily als Aufnahme-Ritual lebendig begraben lassen, um so die düstere Legende eines Mädchens nachzustellen, welches zwanzig Jahre zuvor angeblich bei demselben Initiations-Ritus spurlos aus ihrem Sarg verschwunden ist. Was eigentlich nur als Fake gedacht war, wird ernst, als unerwartet die Polizei auf dem Friedhof auftaucht und die übrigen Sorority-Girls spontan einen Abgang machen... und der plötzlich einsetzende Regen das offene Grab volllaufen lässt... "Ozzy's Dungeon": Dem Sieger der Kinder-Spielshow "Ozzy's Dungeon" winkt als Preis, sich von eben jenem ominösen Ozzy jeden Wunsch erfüllen zu lassen. Als die junge Kandidatin Donna sich während der Aufzeichnung beim Absolvieren eines Hindernis-Kurses so schwer verletzt, dass sie anschließend im Rollstuhl landet, entführt ihre herrische Mutter Debra - die schon auf ein paar Millionen Dollar und ein neues Auto spekuliert hatte - den Moderator der Sendung und malträtiert diesen im heimischen Folterkeller... "The Gawkers": Ein paar notgeile, pubertierende Teenager hacken die Webcam ihrer scharfen neuen Nachbarin Sandra und finden auf unangenehme Weise heraus, woher die realistischen Stein-Büsten in ihrem Vorgarten stammen... "To Hell and Back": Die Kameramänner Nate und Troy werden engagiert, um in der Neujahrsnacht die Dämonen-Beschwörung eines Hexen-Zirkels zu filmen, doch anstatt den Dämon Ukabon wie beabsichtigt auf die Erde zu holen, landen die beiden Schluffis stattdessen in der Hölle. Mit Hilfe der Dämonin Mabel versucht man, noch rechtzeitig den Ausgang zu finden, bevor es zu spät ist und man für immer in der Unterwelt festsitzt... Bei den "V/H/S"-Streifen liegen Licht und Schatten wie's aussieht wirklich dicht beisammen. Nachdem der Vorgänger "V/H/S/94" ein Jahr zuvor die Reihe erfolgreich wiederbelebt hatte und an die Qualität der ersten beiden Filme anknüpfen konnte, geht "V/H/S/99" leider wieder mehr in Richtung des ziemlich schlappen "V/H/S: Viral", überspannt den Bogen was das Franchise-Gimmick anbelangt und kramt für seine präsentierten Geschichtchen ziemlich tief in der Kiste mit den abgegriffenen Genre-Motiven: "Shredding" und "The Gawkers" sind vom Inhalt her vollkommen banal, schon oft gesehen und damit unterm Strich bestenfalls "nett", während "Ozzy's Dungeon" was die Handlung betrifft ein - wortwörtlich! - ziemlicher Griff ins Klo ist und eigentlich sogar nur erwähnenswert ist, weil man den Stil vergleichbarer Nickelodeon-Gemeshows aus der anvisierten Dekade recht genau trifft. Die letzte Geschichte "To Hell and Back" hat zumindest noch eine originelle Grund-Idee und präsentiert auch ein überzeugendes Höllen-Szenario voller grotesker Einfälle, passt in ihrer Anlegung als flapsige Horror-Comedy tonal allerdings null zum Rest der bislang komplett ernsthaft aufgezogenen "V/H/S"-Storys. Am besten ist da tatsächlich noch Johannes Roberts' zweite Episode, die auf ganz nette Art und Weise die gute, alte "Lebendig Begraben"-Nummer vom ollen Poe variiert, ziemlich effektiv einen klaustrophobischen Schrecken heraufbeschwört und damals bestimmt auch 'ne prima "Geschichte aus der Gruft" abgegeben hätte. Größtes Manko ist dann aber doch schlicht der Umstand, dass "V/H/S/99" rein handwerklich einfach viel zu gelackt und poliert daherkommt und ob einer viel zu "guten" Bildqualität und leicht durchschaubaren, mittelmäßigen (CGI-)Effekten das raue Found-Footage-Feeling, das die Reihe bislang ausgezeichnet hat, gänzlich vermissen lässt... und damit zu keiner Sekunde mehr auch nur versucht, den Anschein zu erwecken, dass das, was sich da gerade auf dem Bildschirm abspielt, tatsächlich "echt" sein könnte, was die Vorgänger in ihren besten Momenten ja durchaus hingekriegt haben. So ist das Ganze dann leider auch keinesfalls mehr so direkt und verstörend, wie man es (gerade mal ein Jahr nach dem tollen "V/H/S/94") eigentlich erwartet hätte, sondern halt eben nur noch ein Horror-Episodenfilmchen vom Streaming-Fließband... schade!
5/10