Darcy und Tom, die zu ihrer Hochzeit in einem Luxus-Resort auf den Philippinen geladen haben, sind am Vorabend der Zeremonie ganz schön geschlaucht, denn die Schwiegereltern in spe nerven total und dann kommt plötzlich auch noch Darcys Ex-Verlobter Sean unangekündigt per Helikopter angeflogen. Am nächsten Tag kommt es kurz vor der Trauung aber noch schlimmer, denn auf einmal stürmen Piraten die Insel, nehmen sämtliche anwesenden Gäste als Geiseln und verlangen von Darcys reichem Vater Robert, dass er ihnen prompt die Millionen aufs Konto überweist. Lediglich das Brautpaar kann sich unbemerkt absetzen und muss sich nun etwas einfallen lassen, um seine Freunde und Verwandten heil aus der Gewalt der Piraten zu befreien... "Shotgun Wedding" versucht ganz offensichtlich, die übliche Zielgruppe einer Jennifer Lopez-RomCom etwas weiter zu fassen, als das bisher so der Fall gewesen ist, und neben der weiblichen Fan-Klientel zur Abwechslung auch mal die Boyfriends und Ehemänner mit abzuholen, die sich bislang nur widerwillig in sowas wie "The Wedding Planner" oder "Manhattan Love Story" haben mitschleppen lassen, indem er das übliche romantische Gedöns mit einem nicht übertriebenen, aber augenfälligen Maß an Gewalt und fast schon "Stirb Langsam"-artiger Action unterfüttert. Das Ergebnis ist dabei nicht immer so locker-leicht geraten, wie Regisseur Jason Moore das wohl beabsichtigt hat, und fällt im Endeffekt dann auch eher in den Bereich "Action-Klamotte", generiert mit seinen wirklich fotogenen Insel-Drehorten, ein paar soliden Set-Pieces und Radau-Einlagen sowie - ganz unverhofft - der durchaus akzeptablen Chemie zwischen der Lopez und ihrem Co-Star Josh Duhamel doch einen höheren Unterhaltungswert, als man ursprünglich angenommen hätte... auch wenn man dem Streifen durchaus ansieht, dass er sicherlich nicht das größte Brötchen ist, das irgendeiner der Beteiligten bislang gebacken hat. Und dennoch: Wenn man die zähen ersten 25 Minuten erst einmal hinter sich gebracht hat, ist man durchaus überrascht, wie watchable "Shotgun Wedding" einigen Cringe-Momenten zum Trotz, die dann aber eher auf das Konto der Nebendarsteller-Riege gehen (überkandidelt wie eh und je: "Stifler's Mom" Jennifer Coolidge), in seiner Gesamtheit doch geworden ist. Und nach dem 2022er-Sandra Bullock-Vehikel "The Lost City - Das Geheimnis der verlorenen Stadt" liefert die Chose übrigens wieder mal einen Beweis dafür, dass Schauspielerinnen in Hollywood auch dann noch allemal glaubwürdig als Romantic Lead durchgehen können, wenn sie die 50 schon lange hinter sich gelassen haben... vorausgesetzt, sie haben die entsprechende Clout. Und machen Pilates...
6/10