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Im Nachhinein ist natürlich vieles Spekulation, aber es stellt sich doch die Frage, ob Autor und Regisseur Edward Drake während der Planung seiner Trilogie bereits vom Gesundheitszustand von Bruce Willis wusste und das Drehbuch entsprechend seiner Hauptfigur anpasste. Das erklärt zumindest, warum der Titelgebende phasenweise wie ein Fremdkörper anmutet.

Als der Kollege von Cop Knight (Willis) beim Einsatz angeschossen wird, führt die Spur der Schützen von LA nach New York. Hier stoßen Knight und sein Buddy Godwin (Jimmy Jean-Louis) auf den möglichen Drahtzieher Winna (Michael Eklund), der wiederum großen Druck auf sein Gangstertrio um Casey (Beau Mirchoff) ausübt, indem er ihnen direkt einen neuen Coup aufdrückt…

Mit Willis drehte Drake bereits die Gurken „Apex“ und „Cosmic Sin“, was bei Fans des Mimen unweigerlich eine niedrige Erwartungshaltung schürt. Doch zumindest auf handwerklicher Ebene hat sich der australische Filmemacher deutlich verbessert, wie der Einstieg mit dem Überfall auf einen Geldtransporter untermauert. Der Action haftet eine gewisse Dynamik an, während sich die wenigen Fights durch ein ordentliches Timing ausweisen. Zwar bleiben größere Schauwerte aus und nicht jede CGI in Sachen blutiger Einschuss überzeugt, doch zwischenzeitlich wird ein passables Tempo gefahren.

Dieses wird allerdings durch teils sinnfreie Dialoge und verwirrende Rückblenden merklich ausgebremst. Visualisierte Gedankengänge der Hauptfigur bleiben unpointiert und diverse Flashbacks wirken beinahe so, als müsste es eine Vorgeschichte geben, die hier aber nie ausformuliert wird. Entsprechend trägt Knight wenig bis gar nichts zur Klärung des Falles bei, welcher dennoch den Durchblick behält, um für den Showdown wieder zur Stelle zu sein.
Ohnehin sind manche Beweggründe und Motivationen einiger Figuren recht fragwürdig, was auf einen Schnellschuss in Sachen Drehbuch hindeutet.

Mit nur einem einzigen coolen Spruch kann Willis immerhin an alte Zeiten anknüpfen, doch seine Screentime und die dazugehörigen Dialoge sind merklich begrenzt, - vor allem für eine Titelfigur. Eklund macht sich recht gut als Bösewicht, dessen widersprüchliches Verhalten zuweilen ein leichtes Schmunzeln hervorruft, während Mirchoff als Planer der Gangster ebenfalls einen soliden Job macht. Positiv ist auch der elektronisch Score hervorzuheben, der das Tempo in einigen Szenen adäquat unterstützt und für eine entsprechende Stimmung sorgt.

Letztlich endet der erste Teil der Trilogie in einigen Belangen offen, was eben deutlich auf eine Fortsetzung ausgelegt ist. Womöglich klären sich dann Fragen, die hier noch unbeantwortet bleiben, ansonsten bietet der Streifen Durchschnittsware mit passabler Action, jedoch eine teils arg holprig erzählte Geschichte ohne Überraschungen.
5 von 10


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