Die Platten-Laden-Besitzerin Tori will sich an einem öden Weihnachts-Abend eigentlich nur zusammen mit ihrem Angestellten Robbie besaufen und sich anschließend abschleppen lassen. Dummerweise hat der animatronische Weihnachtsmann im örtlichen Spielzeug-Laden, in dem doch tatsächlich vom Verteidigungs-Ministerium für militärische Zwecke entwickelte Cyborg-Technologie steckt, just in diesem Moment 'ne Fehlfunktion. Diese hat zur Folge, dass bei "RoboSanta +" die ursprüngliche Programmierung wieder durchbricht und er prompt zur Axt greift, um sich rücksichtslos durch die Kleinstadt zu metzeln. Schöne Bescherung... Es gab da 2022 kurioserweise doch simultan tatsächlich gleich zwei abseitigere Filme mit unorthodoxen Weihnachtsmännern, die um die Gunst der Zuschauer gebuhlt haben: Zum einen den in "Stirb Langsam"-Manier daherkommenden "Violent Night" mit dem Nikolaus als Bruce Willis-Ersatz... und dann eben noch den vorliegenden Killer-Roboter-Streifen "Christmas Bloody Christmas", quasi "Santa Claus meets Terminator" (oder vielleicht doch eher "Die Klasse von 1999", wenn man sich das Ende so betrachtet). Welchen der beiden man jetzt als Favoriten ausmacht, bleibt da sicherlich jedem Zuschauer selbst überlassen, aber eins kann ich doch mal ganz klar sagen, "Christmas Bloody Christmas" isses für mich bestimmt nicht. Joe Begos ist nach "Almost Human", "VFW - Veterans of Foreign Wars" und "Bliss" filmisch (nicht nur was Optik und Tonspur anbelangt) immer noch in den 1980ern hängengeblieben und huldigt der besagten Dekade mit einem ziemlich substanzlosen Body Count-Movie, das eine gewisse inhaltliche Dürftigkeit mit ein paar satten Blutrünstigkeiten zu übertünchen sucht. Das klappt im Endeffekt halt eher solala, denn Begos hat halt nur wenige eigene Ideen, sondern zitiert stattdessen lieber mal ausgiebig einige bekannte Vorbilder (neben den Genannten z.B. auch noch Richard Stanleys "M.A.R.K. 13 - Hardware"). Dabei ist man als Zuschauer eigentlich doch sogar recht froh, wenn man den zähen Anfangs-Part mit seinen nerdigen Dialogen voller Musik- und Film-Anspielungen (Marke: von Fans, für Fans!) endlich hinter sich gebracht hat und die Chose bereits zur Halbzeitmarke in einen ausgedehnten Showdown zwischen Tori und dem Roboter mündet. Hauptdarstellerin Riley Dandy nimmt dabei das Publikum allerdings weitaus weniger für sich ein als damals eine Linda Hamilton, so dass "Christmas Bloody Christmas" in allen relevanten Punkten für mich eher ein klarer Fall von "Daumen runter" ist. Immerhin: Formal gibt sich die Chose mit ihrem völligen Verzicht auf neumodische CGI-Spielereien wieder angenehm retro und Joe Begos kultiviert nach "Bliss" erneut einen rauen 16mm-Look weitab der gelackten Optik neuerer Hollywood-Produktionen... und man kann sich einen eigenen visuellen Stil bestimmt auch auf 'ne schlechtere Art und Weise erarbeiten...
4/10