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Nach dem Unfall-Tod ihres Vaters zieht die junge Amy Poynton zusammen mit ihrer Mutter Barbara in ein lauschiges Kleinstadt-Nest... in dem dummerweise der "Clockwork Killer" umgeht, der es auf die örtliche Teenager-Population abgesehen hat und so genannt wird, weil er seine Opfer Freitags entführt, übers Wochenende gefangen hält und foltert und die Leichen dann am Montag irgendwo ablädt. Da Nick Mancini, der neue Nachbar der Poyntons, zufälligerweise immer dann eine nächtliche Spritztour mit seinem Truck unternimmt, wenn der "Clockwork Killer" wieder zuschlägt, hält Amy ihn natürlich schnell für den Mörder und beginnt damit, ihm hinterherzuschnüffeln und Beweise gegen ihn zu sammeln. Blöd nur, dass sowohl ihre Mom als auch ihre beste Freundin Lian und sogar die ermittelnden Polizisten ihrer Geschichte keinen Glauben schenken wollen und das Ganze nur als das Hirngespinst einer trauernden Teenagerin abtun... und das, obwohl die Zeit drängt, denn ein weiteres Mädchen wurde entführt und befindet sich aktuell in der Gewalt des Irren... Mark Hartley, der abseits seiner Dokumentationen im Spielfilm-Bereich bereits 2013 mit seinem "Patrick"-Remake gescheitert ist, unternimmt mit "The Clockwork Killings" erneut den Versuch, nochmal das australische Thriller-Kino à la "Truck Driver - Gejagt von einem Serienkiller" und "Todesstille - Eine Reise ins Grauen" aufleben zu lassen, das da im Vergleich zum üblichen Hollywood-Mainstream schon immer ein wenig schräger und mehr neben der Spur dahergekommen ist... allerdings ist er dabei doch arg übers Ziel hinausgeschossen, denn einige absurde inhaltliche Details und beknackte Regie-Einfälle negieren da jedwede Ernsthaftigkeit, ohne dass das Ganze deswegen aber als gewollte Parodie daherkäme: Da können es die hormongeplagten Teenies wie zu alten Slasherfilm-Hochzeiten natürlich nicht lassen, in ihren abgeschieden und einsam geparkten Autos rumzufummeln, OBWOHL da ein Serienkiller die Gegend unsicher macht, während die ermittelnden Polizisten sich alle Mühe zu geben scheinen, die besagte Mordserie NICHT aufzuklären... und wenn der Mörder die Protagonistin da zum Schluss durch den Wald hetzt, ist er ihr in einem Moment noch dicht auf den Fersen und einen Umschnitt später auch schon wieder verschwunden. Hartleys Inszenierung kehrt derweil mittels seltsamer Blickwinkel den inneren Argento nach außen, wenn einem Opfer bei lebendigem Leib ein Auge entfernt wird und die Kamera dabei aus der Höhle heraus filmt oder gebärdet sich dann später wie Brian De Palma für (ganz) Arme, wenn da in einer einzigen Szene spontan und völlig sinnbefreit in 'nen Split-Screen-Modus geschaltet wird. Und dass die Hauptdarstellerin Ella Newton, die hier die Heldin im Schulalter mimt, Jahrgang 1991 ist und die 30 während der Dreharbeiten schon lange geknackt hatte, kehren wir auch mal ganz nonchalant unter den Teppich. Man merkt es schon, der Comedy-Faktor von "The Clockwork Killings" ist fast höher als der von "Meine teuflischen Nachbarn", im Gegensatz zu diesem jedoch reinweg unfreiwilliger Natur, was den Streifen leider zu keiner Zeit wie angedacht funktionieren lässt. Im Gegenteil: So ziemlich jede Drehbuch-Kapriole und sämtliche Handlungen der Figuren verursachen nichts weiter als Kopfschütteln und haben zur Folge, dass die Spannung lediglich auf dem Nullpunkt vor sich hindümpelt... und lassen einen im Nachhinein zu der Gewissheit kommen, dass Streifen wie "Die Augen eines Fremden", "Disturbia" und sogar der vielgescholtene "The Woman in the Window" dieselbe "Das Fenster zum Hof"-Masche wirklich sehr viel besser und überzeugender durchgezogen haben. Fazit: Die Ozploitation ist auch nicht mehr das, was sie mal war...

3/10

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